Weißenburger Bloggerinnen porträtieren regionale Künstler

WEISSENBURG - „Entlang der Altmühl ist die Kunstszene sehr lebendig, aber leider kaum sichtbar.“ Das finden die Weißenburgerinnen Karin Auernhammer und Sigrun von Berg – und wo sie das Defizit schon mal erkannt haben, wollten sie auch gleich etwas dagegen tun. Auf ihrem Blog mit dem Titel „Altmühlfranken entdecken“ haben die beiden Frauen eine Porträt-Serie über regionale Künstlerinnen und Künstler gestartet.

„Wir haben schon in der Vergangenheit immer wieder gerne Kunstausstellungen besucht, etwa die Kunsttage“, erzählt Sigrun von Berg. „Und das Interesse an Kunst ist da, das sieht man ja an den Besucherzahlen.“ Nur: Ohne die Ausstellungen und Veranstaltungen ist die Kunstszene im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und darüber hinaus nur wenig präsent, so der Eindruck der beiden Frauen.

„Es gibt keine Plattform, keinen gemeinsamen Auftritt, wo man sich informieren kann.“ Vereinzelt gebe es zwar Vereine oder lockere Zusammenschlüsse, aber eben keinen großen Überblick oder ein Netzwerk. „Viele sind Einzelkämpfer und nicht organisiert.“

Video und Steckbrief auf dem Blog

Diese Lücke wollen Sigrun von Berg und ihre Blogger-Kollegin Karin Auernhammer nun schließen. Vor rund zwei Monaten haben die beiden Frauen angefangen, Künstlerinnen und Künstler aus der Region zu besuchen. Sie drehen ein Video über ihren Besuch, schreiben einen Artikel mit Steckbrief und Kontaktdaten und laden das Ganze auf ihrem Blog hoch.

Es ist den beiden Frauen wichtig, die Kunstschaffenden auch tatsächlich zu Hause oder in ihren Ateliers zu besuchen. „Es kommt ganz anders rüber, wenn man tatsächlich vor Ort ist“, findet Karin Auernhammer.

© Altmühlfranken entdecken, NN

„Da riecht dann zum Beispiel die ganze Wohnung nach Ölfarbe, überall stehen Leinwände herum, man hat kaum zwei Meter Platz zum Stehen“, ergänzt Sigrun von Berg ihre Eindrücke vom Besuch bei Wladimir Barantschikov in Gunzenhausen.

Die Leser warten schon auf den "Kunstmontag"

Knapp zehn Porträts befinden sich nun schon online, jede Woche kommt ein neues hinzu. Der Ellinger „Herr der Buchstaben“ Willi Halbritter ist schon dabei, oder auch der Weißenburger Künstler Michael Riedmiller. Die vielen Klicks auf die Artikel zeugen vom Interesse der Leser. „Wir haben das Gefühl, die Leute warten schon auf unseren Kunstmontag“, lacht Karin Auernhammer.

Und auch die Künstler sind ganz begeistert von der Idee. „Da rennen wir offene Türen ein.“ Dass momentan ein guter Zeitpunkt ist, mit der Werbung für die Kunstszene anzufangen, davon sind die beiden Unterstützerinnen überzeugt. Schließlich habe die Corona-Krise die Künstler und ihr Schaffen noch mehr aus der Öffentlichkeit gedrängt.

Karin Auernhammer weiß von Malern, die in ein kleineres Atelier ziehen mussten, weil sie keine Werke mehr verkauften.

Die Ideen gehen nicht aus

Mittlerweile sind die beiden Bloggerin selbst überrascht, wie viele Künstler es tatsächlich zu porträtieren gibt. „Wir haben am Anfang gedacht, es sind so zehn bis zwanzig – aber weit gefehlt“, sagt Karin Auernhammer. Von jedem Besuch in einem Atelier kommen sie mit Kontakten zu weiteren Kunstschaffenden zurück.

© Thomas Klose, NN

Von Vorteil ist dabei, dass die Bloggerinnen geografisch nicht festgelegt sind. Sie nehmen auch gerne Eichstätt und den Landkreis Roth mit auf und schauen bis nach Ansbach. Altmühltal, Altmühlfranken und das Fränkische Seenland, um den Gebietsrahmen grob abzustecken.

„Uns wird also nicht langweilig, und so arbeiten wir uns halt langsam voran – um die Kreativität, die hier schlummert, zu zeigen."

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Info: Die Künstlerporträts sind auf dem Blog www.altmuehlfranken-entdecken.de zu finden. Wer zudem Interesse an einer redaktionellen Mitarbeit hat, kann sich unter info@altmuehlfranken-entdecken.de melden.

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