Ukrainekrieg

„Wieder ein Zeichen setzen“: Demo für den Frieden am Samstagnachmittag in Weißenburg

Robert Renner

Redaktionsleiter

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22.2.2024, 06:00 Uhr
Simon Sulk und Lizzy Pecoraro vom SPD-Ortsverein Weißenburg stellten gemeinsam mit Betti Städtler sowie Vira Kozlynska und Viacheslav Kozlinskiy vom FörderVerein Hilfe für die Ukraine das Programm der Friedensdemo am Samstag ab 14 Uhr auf dem Weißenburger Marktplatz vor.  

© Robert Renner, WT Simon Sulk und Lizzy Pecoraro vom SPD-Ortsverein Weißenburg stellten gemeinsam mit Betti Städtler sowie Vira Kozlynska und Viacheslav Kozlinskiy vom FörderVerein Hilfe für die Ukraine das Programm der Friedensdemo am Samstag ab 14 Uhr auf dem Weißenburger Marktplatz vor.  

Es ist der 24. Februar 2022: Was westliche Mächte mit Gesprächen und Androhungen von Sanktionen zu verhindern versucht haben, wird Realität: Der russische Präsident Wladimir Putin lässt sein Militär in die Ukraine einfallen – drei Tage nachdem er die Unabhängigkeit der selbsternannten ostukrainischen „Volksrepubliken“ Luhansk und Donezk anerkannt hatte.

Die Folgen des Krieges

Dieser Schritt ermöglichte die Anordnung der militärischen Operation zur Unterstützung der pro-russischen Separatistenführer im Donbass. Seitdem dauert der Angriffskrieg Russlands mit zunehmender Härte und Zerstörung an. Die genauen Opferzahlen sind unbekannt. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nation (UNHCR) haben 13,7 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer seit Februar 2022 ihr Land verlassen, 6,4 sind in der Zwischenzeit wieder in die Ukraine zurückgekehrt.

Nach Auskunft der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) sind 6,3 Millionen Menschen in die europäischen Nachbarstaaten geflüchtet, mehr als sieben Millionen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Über 1,4 Millionen Menschen in der Ostukraine haben keinen Zugang zu fließendem Wasser. Die Nato- und EU-Staaten beschlossen umfangreiche Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine erhält humanitäre Hilfslieferungen. Viele Staaten liefern zudem Waffen zur Verteidigung des Landes.

„Wieder ein Zeichen setzen“

Exakt am 2. Jahrestag des Kriegsbeginns lädt die SPD Weißenburg zu einer Friedenskundgebung ein. Mit von der Partie sind auch Aktive des Fördervereins „Hilfe für die Ukraine Weißenburg“. „Leider Gottes“, sagt Elisabeth Pecoraro, SPD-Ortsvereinsvorsitzende, „müssen wir bereits zum dritten Mal solch eine Kundgebung veranstalten.“ Am 27. Februar 2022 hatte sich eine große Teilnehmermenge am Marktplatz versammelt, um ihr Unverständnis für den Angriffskrieg Russlands zum Ausdruck zu bringen.

Am ersten Jahrestag im vergangenen Jahr waren es schon nicht mehr ganz so viele Teilnehmer. „Mit der Zeit stumpft man eben ab und verliert so etwas aus dem Blick“, meint Pecoraro. Doch sie und ihre Mitstreiter wollen das nicht hinnehmen. „Das ist schlimm, daher müssen wir wieder ein Zeichen setzen“, unterstreicht die Sozialdemokratin.

Reden, Gebete und Szenen eines Buchs

Angemeldet hat sie 200 Teilnehmer für die Friedensdemo, natürlich hoffen die Veranstalter aber auf mehr Menschen, die sich ab 14 Uhr am Marktplatz versammeln. Zunächst kann man sich im Durchgang des Gotischen Rathauses an Plakatwänden des Fördervereins informieren und an einem kleinen Basar Bastelwaren, T-Shirts und mehr erstehen. Um 15 Uhr beginnt dann der offizielle Teil.

Pecoraro übernimmt die Begrüßung, hernach spricht Betti Städtler als 2. Vorsitzende des Fördervereins „Hilfe für die Ukraine Weißenburg“ in Vertretung von Vereinschefin Melitta Heuberger zur Situation in der Ukraine. Es schließt sich ein Friedensgebet an, das der katholische Dekan Konrad Bayerle und seine evangelische Amtskollegin Ingrid Gottwald-Weber sprechen werden, bevor eine Gruppe um Vira Kozlynska und ihren Mann Viacheslav Kozlinskiy, die ebenfalls im Förderverein engagiert sind, unter anderem Szenen aus einem Buch über die Geschichte einer ukrainischen Familie in Weißenburg darstellen werden.

Der Förderverein hat übrigens seit Kriegsbeginn 47 Hilfstransporte auf den Weg in die Ukraine geschickt. Der letzte rollte Ende Januar. Der 48. ist in Vorbereitung und soll am 3. März aufbrechen.

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