Chorknaben gesucht

Windsbacher eröffnen Singschule in Bad Windsheim

24.7.2021, 11:00 Uhr
Klangfänger des Windsbacher Knabenchors sind bald auch in Bad Windsheim unterwegs.   

© Mila Pavan/Windsbacher Knabenchor Klangfänger des Windsbacher Knabenchors sind bald auch in Bad Windsheim unterwegs.   

Der weltberühmte Windsbacher Knabenchor eröffnet eine Singschule in der Kurstadt. Jungen im Grundschulalter haben hier die Möglichkeit, unter Anleitung des Musikpädagogen Bernd Lang musikalische Grundlagen zu erlernen, den Zugang zur eigenen Stimme zu finden und vor allem den Spaß am gemeinsamen Singen zu erleben. Los geht es im neuen Schuljahr, Anmeldung zu den „Klangfängern“, wie die Singschüler genannt werden, ist ab sofort möglich.
Das Projekt Klangfänger-Singschule wurde 2013 in Nürnberg gestartet, weitere Schulen kamen in Windsbach, Würzburg, Pappenheim und Rothenburg hinzu. Die Rothenburger Schule wurde nun aufgelöst und Bad Windsheim als neuer Standort auserkoren. Maßgeblich an der Vermittlung beteiligt war der Bad Windsheimer Ex-Bürgermeister und frühere Augsburger Domsingknabe Bernhard Kisch, dessen Sohn derzeit aktives Mitglied der Windsbacher ist. Angedacht ist auch eine Kooperation zwischen Knabenchor und Franken-Therme. Laut Kurdirektor Mike Bernasco steht eine diesbezügliche Vereinbarung kurz vor dem Abschluss.

Für regelmäßiges Singen begeistern

„Dank des Dekanats Bad Windsheim können wir mit unserer Singschule jetzt auch Jungen aus dieser Region für das regelmäßige Singen in einem Chor begeistern“, freut sich Martin Lehmann, Chorleiter der Windsbacher, über die Kooperation. Die Musikalisierung von Kindern im ländlichen Raum sei ihm wichtig. Gerade Jungen seien spätestens ab der 3. Klasse nur noch schwer zum Singen zu bewegen und viele Gemeinden hätten nicht (mehr) die Möglichkeiten, entsprechende Angebote in Form von Kinderkantoreien und Kinderchören zu setzen. „Dem möchten wir mit unserer Singschul-Initiative entgegenwirken, ohne mit der gemeindlichen Arbeit in Konkurrenz treten zu wollen“, ergänzt Lehmann.

Nicht als Konkurrenz

Bad Windsheims Dekanatskantorin Luise Limpert, wie Lehmann Kirchenmusikdirektorin, sieht das Projekt denn auch nicht als Konkurrenz, im Gegenteil. Sie erhofft sich positive Impulse auch für die eigene Nachwuchsarbeit, ist sie doch gerade dabei, den durch die Corona-Pandemie verstummten eigenen Kinderchor zu reaktivieren. „Spannend ist, ob wirklich Kinder kommen, ich wünsche es mir von Herzen“, sagt Limpert.
Die evangelische Kirchengemeinde stellt den Klangfängern einen Raum mietfrei zur Verfügung, fürs Erste im Lutherhaus, später im neuen Gemeindezentrum am Holzmarkt, so dieses erst mal steht. Im Gegenzug könnten sich die jungen Sänger zwei Mal im Jahr an der Ausgestaltung eines Gottesdienstes beteiligen, beschreibt Limpert ihre Vorstellung von der Kooperation.

Die Klangfänger sind eine Initiative des Windsbacher Knabenchors.

Die Klangfänger sind eine Initiative des Windsbacher Knabenchors. © Windsbacher Knabenchor

Das deckt sich durchaus mit dem, was der Windsbacher Knabenchor mitteilt: „Das erarbeitete Repertoire dürfen die Klangfänger regelmäßig aufführen. Sie wirken bei Gottesdiensten, am Tag der offenen Tür oder bei Konzerten des Windsbacher Knabenchors mit.“ Geprobt würden Kanons, Volkslieder, altes und neues geistliches Liedgut.
Die Klangfänger haben außerdem die Möglichkeit, das Bildungs- und Freizeitangebot der Windsbacher unverbindlich kennenzulernen. Wenn die Jungen weiter singen wollen, können sie im Alter von neun bis elf Jahren die Aufnahmeprüfung beim Knabenchor machen. Dies ist allerdings keine Voraussetzung für den Besuch der Singschule.

Anmeldung ab sofort möglich

Die Anmeldung zur Singschule in Bad Windsheim ist ab sofort möglich. Interessierte Jungen im Grundschulalter können vier Mal kostenfrei schnuppern, danach betragen die Kosten 60 Euro pro Halbjahr. Ansprechpartnerin für Anmeldungen und Informationen zu den Klangfängern ist Silvia Schönauer, Telefon 09871/708-212, E-Mail schoenauer@ windsbacher-knabenchor.de

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