Stationen geschlossen

Zweitägiger Warnstreik an Unikliniken - Gravierende Auswirkungen auf die Region

Jan Heimhold

nordbayern-Redaktion

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23.11.2023, 11:26 Uhr
Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem zweitägigen Streik im Gesundheitswesen aufgerufen. Am Mittwoch streikten in Erlangen bereits die Beschäftigten der Uni.

© Hans-Joachim Winckler/NNZ Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem zweitägigen Streik im Gesundheitswesen aufgerufen. Am Mittwoch streikten in Erlangen bereits die Beschäftigten der Uni.

Mit Beginn des Frühdienstes am 23. November startete der Warnstreik im Gesundheitswesen. Dazu aufgerufen hatte die Gewerkschaft Verdi. Betroffen sind in der Region die Städte Erlangen, Regensburg und Würzburg. Patienten müssen sich auf erhebliche Schwierigkeiten einstellen.

Notdienst in Erlangen

Am Uniklinikum Erlangen begann der Streik mit einem Demonstrationszug um die Klinikgebäude. Während des Arbeitskampfs bleiben vier Stationen des Krankenhauses komplett geschlossen, elf weitere sehen sich gezwungen, ihre Bettenanzahl zu reduzieren. Darüber hinaus wird der OP-Betrieb stark reduziert. Nicht unbedingt notwendige Eingriffe werden deshalb verschoben. Ein Notdienst bleibt jedoch gewährleistet. Neben den regulären Mitarbeitern der Klinik, streikt auch die Servicegesellschaft KSG, die für die Gebäudereinigung zuständig ist.

Stationsschließungen in Würzburg

Auch am Uniklinikum Regensburg führen die Streiks zu Einschränkungen im Betriebsablauf: "Wir haben eine Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft, weshalb wir Notfälle nach wie vor behandeln können. Jeweils eine Station in der Augen- und Kinderklinik mussten wir leider schließen. Auf vier weiteren Stationen haben wir die Bettenanzahl verkleinert", erklärt Stefan Dreising, der Pressesprecher der Klinik.

Der OP-Betrieb sei merklich reduziert worden. Darüber hinaus rechne man mit Einschränkungen beim Patiententransport und der Reinigung, so Dreising weiter. "Leider mussten wir Patienten mit planbaren Eingriffen absagen und deren Termine verschieben." Man hoffe, dass die Verhandlungen zu einem guten Ende kämen.

"Massive Einschränkungen" in Regensburg

Am Uniklinikum Regensburg müssen ebenfalls OP-Termine verschoben werden, weshalb es zu "massiven Einschränkungen für Patienten kommt", sagt Pressesprecher Matthias Dettenhofer. "Weiterhin sind sämtliche Ambulanzen am Universitätsklinikum Regensburg geschlossen, weshalb auch diese Termine für Patienten verschoben werden mussten. Die Notfallversorgung und die Versorgung schwerstkranker und schwerstverletzter Patienten ist jedoch in jedem Fall sichergestellt." Grundsätzlich bestehe die Möglichkeit, dass auch andere Bereiche des Klinikums betroffen seien, da sich jederzeit Mitarbeiter spontan am Streik beteiligen könnten.

Zum Streik aufgerufen hatte Verdi im Rahmen der aktuellen Tarifkonflikte im öffentlichen Dienst. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten Entgeltsteigerungen von 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro Lohn mehr pro Monat. Dauern soll die Arbeitsniederlegung bis Samstagmorgen.

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