Fakten und Zahlen

Sommer-Comeback auch in Franken? Das sagt der ARD-Wetterexperte

Alexander Jungkunz

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9.8.2023, 12:07 Uhr
Er macht uns Mut für den Rest des Sommers: ARD-Wettermann Karsten Schwanke.

© © ARD/Ralf Wilschewski, NN Er macht uns Mut für den Rest des Sommers: ARD-Wettermann Karsten Schwanke.

Na, das lässt doch hoffen: "Es sieht alles danach aus, dass es spätestens ab Freitag wärmer wird mit 25 Grad und auch mehr", sagt Karsten Schwanke. Und der ARD-Wetterexperte ergänt: "Dann können wir wieder von Sommer reden." Wie lange der dann anhält? "Das ist das große Fragezeichen. Kann sein, ist aber schwer zu sagen, aber die meisten Wettermodelle zeigen auch in der nächsten Woche Sommertemperaturen", so Schwanke im exklusiven Hintergrundinterview auf NN.de. In dem Gespräch erklärt der Experte auch, warum das Thema Wetter mittlerweile bei der AfD angekommen ist.

Ziemlich verregnet war der Sommer in den letzten Tagen.

Ziemlich verregnet war der Sommer in den letzten Tagen. © Stefan Sauer, dpa

Ist so ein Sommer - erst Hitze, dann Kälte normal, wollten wir von dem 54-Jährigen wissen. Seine Antwort: "Vor 40 Jahren wäre das Wetter, das wir jetzt haben, sehr normal gewesen. Wir vergessen so schnell, wie es sich entwickelt hat." Und er präsentiert Fakten für unsere Region. Schwanke: "Zahl der Sommertage in Nürnberg – da haben wir bis jetzt in diesem Jahr 42. Das heißt: Es gab 42 Tage mit mehr als 25 Grad. Das ist ziemlich viel, aber daran denkt man nicht mehr, wenn’s mal eine Woche kalt war. Und der Sommer ist noch nicht zu Ende, wir bekommen da noch einige Sommertage hinzu. Aber selbst wenn das nicht so wäre, hätten wir jetzt schon mehr als im Mittel der 1960er, 1970er und 1980er Jahre. Das zeigt aber auch das wahnsinnige Tempo der Veränderung: Es war jetzt viel zu kalt für die Jahreszeit – und trotzdem hatten wir im Mittel höhere Temperaturen als vor einigen Jahren."

Mit Blick auf Witze, die im Internet kursieren und fragen: "Wo ist er denn nun, euer Klimawandel? Wo bleibt die Hitzekatastrophe, vor der Karl Lauterbach warnt?" sagte Schwanke: "Das sind eher Scherze der Verzweiflung. Die Menschen hätten das gern zurückgedreht und suchen händeringend nach irgendwelchen Argumenten. Aber die sind leider sehr schlecht. Denn dieser Klimawandel findet weltweit statt, und zwar heftig. Wenn ich die Weltkarte ansehe, habe ich aktuell mehr rote als blaue Flecken, deutlich mehr. Wir haben seit 3. Juli weltweit noch nie so hohe Temperaturen, der Juli ist der wärmste Monat bisher. Das ist der Klimawandel."

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