Trainer wird laut

Fiél rastet beim Training aus: Der 1. FC Nürnberg im absoluten Stimmungstief

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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10.4.2024, 17:54 Uhr
Hat im Training dann doch auch mal schlechte Laune: Cristian Fiél.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink/Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Hat im Training dann doch auch mal schlechte Laune: Cristian Fiél.

Es scheint sich einiges angestaut zu haben in den vergangenen Tagen. Das Heimdebakel gegen Holstein Kiel hat Cristian Fiél trotz widriger Umstände durchaus weh getan, schon auch "niedergeschlagen" sei er gewesen am Samstag nach dem Schlusspfiff. Den umstrittenen Platzverweis nach zwölf Minuten schien er jedenfalls nur schwer als Grund akzeptieren zu können.

Dass Joseph Hungbos vorzeitiger Dienstschluss nicht unbedingt hätte sein müssen, sieht Fiél nach dem Videostudium ähnlich. "Es ist sehr bitter", sagte er am Dienstag nach der ersten Einheit der Woche, "eine Kann-Gelbe-Karte" sei das gewesen, "an einem guten Tag sagt der Schiedsrichter vielleicht: Ich muss jetzt nicht gleich die zweite geben."

Kontakt mit Richard Hempel hatten sie danach nicht mehr, "es bringt ja nichts", so Fiél. Womit er natürlich Recht hat, wahrscheinlich auch mit der lautstarken Kritik an einigen Spielern bei der öffentlichen Einheit am Dienstag. Als sich etliche Zuschauer durchaus zu fragen schienen, was denn gerade los ist beim 1. FC Nürnberg.

Die finale Spielform hatte unter anderem den Aufbau durchs Zentrum zum Thema, ebenso wie eigentlich immer die Vermeidung einfacher Fehler und Ballverluste. Von denen es aber doch etliche gab, weshalb Fiél drei, vier Mal regelrecht ausrastete. Erst bekam Lukas Schleimer nach einem überhasteten Abspiel sein Fett weg ("Warum? Warum? Warum? Waaaruuum? Es gibt doch gar keinen Grund, Schleimi!"), später noch Benjamin Goller, Jens Castrop und Can Uzun.

Der 18-Jährige hatte es vorgezogen, ins Dribbling zu gehen anstatt den ungefähr fünf Meter entfernten, freien Mitspieler als Option zu sehen. "Warum gibt er nicht ab?", fragte Fiél im anschließenden Pressegespräch. Als er auf eine Frage nach seinem Gemütszustand exakt 16 Sekunden überlegen musste, um nichts Falsches zu sagen.

Geknickter Uzun

"Ich war mit der einen oder anderen Situation einfach nicht so zufrieden", erklärte Fiél pragmatisch, "weil sie das eine oder andere Mal Dinge nicht so umsetzen, wie ich es gerne hätte". Vor allem Can Uzun schien sich die schreiend vorgebrachte Kritik seines Vorgesetzten sehr zu Herzen zu nehmen, wirkte ziemlich geknickt.

Dass es beim Üben im Sportpark Valznerweiher auch verbal hin und wieder ordentlich kracht, ist nicht neu, trotzdem scheint gerade nicht nur der Trainer unzufrieden zu sein. Etliche Gesichter nach der Vormittagseinheit verrieten: Frust. Ob sich das interne Stimmungstief negativ auswirkt, wird man spätestens am Samstagabend auf Schalke sehen.

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