Stadt meldet "gewaltigen" Fortschritt

"Jahrhundert-Projekt": Schon Anfang April werden drei Stadion-Varianten vorgestellt

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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2.3.2024, 09:00 Uhr
Bekommt Nürnberg das modernste Stadion Deutschlands? Bürgermeister Christian Vogel ist zuversichtlich.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, ARC Bekommt Nürnberg das modernste Stadion Deutschlands? Bürgermeister Christian Vogel ist zuversichtlich.

In der Sitzung am 19. Juni wird der Nürnberger Stadtrat, so der neueste Stand, doch einiges zu beschließen haben. „Das Stadionprojekt hat wieder einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht", wird Bürgermeister Christian Vogel in einer Pressemitteilung zitiert.

Darin steht unter anderem, dass im Lenkungskreis erstmals "mehrere Varianten einer Funktionalplanung für den angedachten Vollumbau des Max-Morlock-Stadions" präsentiert worden seien; bereits Anfang April sollen die Entwürfe des renommierten Planungsbüros Albert Speer+Partner (AS+P) der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Im Hintergrund tut sich doch einiges, "die Planungen werden konkreter und wir nähern uns ein paar entscheidenden Weichenstellungen immer weiter an", sagt Vogel, am 19. Juni könne der Stadtrat etwa "die Weichen dafür stellen, wie groß ein neues Stadion sein soll und wie sich zukünftig Steh- und Sitzplätze in der Nordkurve verteilen werden“.

45.000? Mehr? Weniger?

Der Entwurf in der Anfang Juli vorgestellten Machbarkeitsstudie sah bei einer Gesamtkapazität von 45.000 Zuschauern über 16.000 Stehplätze vor, die meisten davon im Ober- und Unterrang der Nordkurve. Letztlich entscheidet die Zahl der Sitzplätze darüber, ob das umgebaute Stadion auch für Länderspiele der Kategorie A infrage käme.

Für jede der drei diskutierten Stadion-Varianten wird in der Themengruppe Finanzierung bereits an einem Business-Plan samt Kostenrahmen getüftelt, die passende Rechtsform inklusive. "Besitz und Betrieb des Objekts wollen wir rechtlich trennen", sagt Thorsten Brehm.

So würde man für Dritte die Möglichkeit schaffen, "sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen“, erklärt der Kämmerer; weder die Stadt noch der 1. FC Nürnberg oder beide zusammen können den voraussichtlich 200 bis 250 Millionen Euro teuren Vollumbau stemmen, also wird schon etwas länger mit möglichen Investoren gesprochen.

Trinkl: "Brauchen Sporthalle"

Neu ist außerdem, dass sich neben dem Stadion, der Arena und der Messe auch die Technische Universität am Energieverbund für das gesamte Areal beteiligen möchte. "Nicht als abgekoppelte Insel, sondern als Teil des Netzes der N-Ergie", wie Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich betont.

Laut Machbarkeitsstudie geprüft werden sollte darüber hinaus, "ob der SÖR-Betriebshof (in der Hans-Kalb-Straße, d. Red.) zu Gunsten von Anlagen für den Breitensport verlegt werden kann", unter anderem ging es um eine neue Sporthalle für die nicht weit entfernte Bertolt-Brecht-Schule.

Sportreferentin Cornelia Trinkl, für die Entwicklung des Stadionumfelds zuständig, scheint sich nunmehr festgelegt zu haben. "Viele Gespräche haben uns klargemacht, dass wir nach dem Wegfall der Stadionhalle und der Leichtathletikanlage im Stadion eine vielfältig nutzbare Sporthalle für den Schul- und Vereinssport sowie ein kleines Stadion brauchen", so Trinkl in der Pressemitteilung.

Das kleine und große Stadion, die Entwicklung des gesamten Quartiers zwischen Großer und Beuthener Straße: Seit Anfang 2022 und dem Stadtratsbeschluss, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, fahre das Projekt "sprichwörtlich mit Höchstgeschwindigkeit", findet Christian Vogel.

Der Bürgermeister bittet aufgrund der Dimension jedoch indirekt um etwas Geduld; allen müsse klar sein, "dass es um ein Jahrhundert-Projekt geht. Schnellschüsse darf es bei einem solchen nicht geben."

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