1:2-Niederlage gegen Schalke

K.o. in der 89. Minute: Danny Latza schockt aufopferungsvoll kämpfenden Club

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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4.11.2023, 15:00 Uhr
Die Nummer acht war's: Schalke jubelt über den späten 2:1-Siegtreffer.

© Sportfoto Zink / Peter Kotzur, Sportfoto Zink / Peter Kotzur Die Nummer acht war's: Schalke jubelt über den späten 2:1-Siegtreffer.

Es dürften deutlich mehr als die vorab geschätzten 10.000 Schalker gewesen sein im Max-Morlock-Stadion. Wohl eher 15.000, die sich vom aktuell eher suboptimalen Abschneidens ihrer Mannschaft in der zweiten Liga nicht abschrecken ließen und mit nach Nürnberg reisten.

Es gab da ja am Wochenende mehr als nur 90 Minuten Fußball gegen den 1. FC Nürnberg, die aber in etwa so liefen, wie sie sich das beim enttäuschend gestarteten Bundesliga-Absteiger vorgestellt hatten. Die Gäste nahmen aufgrund vieler guter Chancen in der ersten Halbzeit nicht unverdient die Punkte mit nach Gelsenkirchen.

Der Club enttäuschte nach drei Pflichtspielerfolgen hintereinander keineswegs, ließ in etlichen Phasen vor 47.000 Zuschauern im ausverkauften Max-Morlock-Stadion aber die letzte Entschlossenheit vermissen. Trotzdem holte erst Danny Latza in der 89. Minute den 1. FC Nürnberg zurück auf den Boden der Tatsachen - Endstand 1:2 (0:1).

Zwei Pfostentreffer

Bereits in der Anfangsphase wirkten die Schalker etwas entschlossener und auch zielstrebiger; bereits in der zehnten Minute traf der Ex-Nürnberger Lino Tempelmann den Pfosten, wenig später zwang Henning Matriciani den glänzend reagierenden Christian Mathenia zu einer spektakulären Parade.

Der Club mühte sich zwar um einen konstruktiven und kreativen Aufbau, lief sich in der Schalker Fünferkette aber immer wieder fest. Jens Castrop versuchte es mal aus der Distanz, ansonsten landeten viele gut gemeinte Pässe im aufmerksamen Defensivverbund der Gäste.

Als sich die Begegnung gerade etwas zu beruhigen schien, schlugen die Königsblauen eiskalt zu; nach einem weiten Schlag ließ sich Ahmet Gürleyen im Laufduell von Kenan Karaman düpieren, seinen Rückpass nutzte Dominik Drexler zur Führung (36.); zwei Minuten später scheiterte Karaman nach einem Konter ebenfalls am Pfosten.

Flick und Gürleyen verletzt

Das hätte es schon sein können für den Club, der aber topmotiviert aus der Kabine kam und bereits in der 47. Minute zum Ausgleich. Über Umwege landete der Ball beim Ex-Schalker Florian Flick, der Ausgleich gab den Nürnbergern sichtlich Auftrieb; nur zwei Minuten später hatte Benjamin Goller bereits den Torwart umspielt, brachte die Kugel aus spitzem Winkel aber nicht über die Linie.

Nach knapp einer Stunde musste der 1. FC Nürnberg bereits zum dritten Mal wechseln; Flick war umgeknickt und konnte nicht mehr weitermachen, Jens Castrop rückte für ihn ins defensive Mittelfeld und Taylan Duman auf die rechte Halbposition. Kurz vor Schluss musste auch Gürleyen mit Krämpfen vom Feld.

Strafraumszenen oder gar Abschlüsse blieben danach auf beiden Seiten selten, dafür sorgte Schiedsrichter Wolfgang Haslberger mit der einen oder anderen zumindest fragwürdigen Entscheidung für mächtig Aufregung; in der 85. Minute hatte Kanji Okunuki nach einem Eckstoß den Siegtreffer auf dem Fuß, zielte aber knapp drüber.

Wie es geht, führten in der 89. Minute die Schalker vor. Einen Freistoß aus halblinker Position köpfte Danny Latza zum umjubelten 2:1 für die Gäste ein. Für die 15.000 Blau-Weißen hatte sich die Reise nach Nürnberg somit auch sportlich gelohnt.

Nürnberg: Mathenia; Gyamerah, Gürleyen (86. Hübner), Horn, Brown – Flick (59. Duman) – Castrop, Schleimer (46. Möller Daehli) – Goller, Uzun (46. Lohkemper), Okunuki.

Schalke: Fährmann; Kalas, Kaminski, Murkin – Schallenberg, Tempelmann – Matrician (46. Kabadayi), Drexler (64. Latza), Ouwejan (90.+2 Baumgartl)– Karaman (64. Topp), Lasme (85. Polter).

Schiedsrichter: Haslberger (Freising). - Zuschauer: 47.000 (ausverkauft). - Tore: 0:1 Drexler (36.), 1:1 Flick (47.), 1:2 Latza (89.) - Gelbe Karten: Schleimer, Horn, Brown, Polenz, Fiél, Castrop / Matriciani, Murkin.

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