Vor dem letzten Spiel

Kleine Hoffnungsschimmer für den Club

Fadi Keblawi

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11.11.2022, 06:00 Uhr
Irgendwie durchwursteln: Noch ein Spiel, dann haben der Club und Jens Castrop Pause.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Irgendwie durchwursteln: Noch ein Spiel, dann haben der Club und Jens Castrop Pause.

Wie Abstiegskampf funktioniert, wissen beim 1. FC Nürnberg nicht nur diejenigen, die die 122-jährige Geschichte des Vereins nicht in Gänze studiert haben. Fabian Nürnberger ist in Hamburg aufgewachsen und spielt erst seit 2019 in Nürnberg. Das genügt aber schon für eine gewisse Expertise. Also sagte Nürnberger am späten Mittwochabend in Rostock: „Wenn man unten drinsteht, passiert so etwas eben."


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So etwas war in diesem Fall der Rostocker Ausgleich zum 1:1 am Ende eines doch intensiv geführten Spiels. Unverdient war der nicht, weil der Club zwar durch Nürnberger in Führung gegangen war, danach aber die Gastgeber viele und vor allem auch gute Gelegenheiten zum Ausgleich ausgelassen haben. Bis zur ersten Minute der Nachspielzeit durfte sich der Club also als glücklicher Sieger fühlen, dem in der Tabelle der Sprung bis auf den vergleichsweise sonnigen Platz zwölf gewunken hätte. Dann flog aber noch einer dieser weiten Einwürfe des Rostocker Ryan Malone in den Strafraum, Enrico Valentini versuchte den Ball aus der Gefahrenzone zu köpfeln, der aber landete nur erst auf dem Fuß von Nils Fröling und dann im Tor.

So etwas war passiert, der Club steht auch vor dem abschließenden Spiel des Jahres gegen den SC Paderborn (Sonntag, 13.30 Uhr) unten drin. Auf Platz 17, um genau zu sein, was sich vielleicht - das ein kleiner Hoffnungsschimmer - etwas düsterer anhört, als es tatsächlich ist. Noch sind die Abstände zwischen den Mannschaften der zweiten Tabellenhälfte so gering, dass es zum Beispiel einer Mannschaft wie der Spielvereinigung aus Fürth mit drei Siegen in Serie gelungen ist, von ganz unten auf Platz neun zu springen.

Das zweite Tor versäumt

Das Problem der Nürnberger ist aber, dass man ihnen drei Siege in Serie derzeit nicht so recht zutraut. Auch in Rostock war ja von der defensiven Stabilität, die der neue Trainer Markus Weinzierl schon erfolgreich installiert zu haben schien, wenig zu sehen. Und in der Offensive fehlt dem Club nach wie vor der Plan. "Wir haben es versäumt, besser auf das zweite Tor zu spielen", sagte deshalb Weinzierl hinterher an einem ob des späten Gegentreffers "bitteren" Abend.

Einzig in der Viertelstunde vor der Pause schien der Club das Spiel unter Kontrolle zu bringen und hatte da dann auch Gelegenheiten auf das zweite Tor, die aber Christoph Daferner und Christopher Schindler vergaben. Aber so etwas muss man sich dann eben auch merken, wenn man unten drin steht, das weiß auch Weinzierl. Jeder positive Gedanke ist gern gesehen bei Abstiegskämpfern.

Zweikampfhart und emotional

Der betonte deshalb: "Wir können das Positive mitnehmen und machen am Sonntag weiter. Wir verdauen das bis Sonntag definitiv." Es ist die letzte Gelegenheit ein turbulentes Nürnberger Fußballjahr mit Aufstiegskampf, Aufstiegshoffnungen, enttäuschten Hoffnungen, Trainerwechsel und Abstiegskampf zu einem einigermaßen versöhnlichen Ende zu bringen.

Was das Positive war, das erklärte dann noch Torwart Christian Mathenia: Von der Zweikampfhärte und der Emotionalität war es aus meiner Sicht heute ein Fortschritt im Vergleich zum Magdeburg-Spiel. Das ist das Mindeste, was wir auch am Sonntag auf den Platz bringen müssen.“ Dann kommt mit Paderborn allerdings eine Spitzenmannschaft, Aber, noch ein Hoffnungsschimmer, der Immer-Noch-Fünfte hat seit Mitte Oktober kein Ligaspiel mehr gewinnen können. Manchmal läuft es auch dann nicht, wenn man oben steht.

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