Handball-Bundesliga
Fäth wird beim HC Erlangen zum Faktor
12.11.2021, 14:16 UhrEine Viertelstunde vor Schluss drohte das Spiel zu kippen. Der HC Erlangen war in Balingen am Donnerstagabend ab dem Treffer zum 4:3 immer in Führung gelegen, eine Viertelstunde vor Schluss aber hatte Vladan Lipovina, Balingens Bester, ausgeglichen. Es musste sich etwas ändern im Spiel der Erlanger und normalerweise ist für solche Kurskorrekturen Michael Haaß zuständig.
Der war am Donnerstagabend in Erwartung eines Kindes aber verhindert, so dass Sportdirektor Raul Alonso den Aushilfstrainer gab. Der Spanier nahm eine Auszeit, mahnte ein, zwei taktische Dinge an und vor allem aber brachte er Steffen Fäth aufs Feld. Der bis dahin so treffsichere Simon Jeppsson blieb draußen. Ein mutiger Schachzug, der vollends aufging: Erlangen setzte sich wieder ab und gewann am Ende mit 25:23.
"Handball besteht nicht nur aus Toren", erklärt Alonso am Tag danach den Wechsel. "Wir mussten die Abwehr verstärken, gerade gegen Lipovina, der in der zweiten Halbzeit hervorragend gespielt hat." Fäth, der verletzungsbedingt seit dem zweiten Spieltag ohne Einsatzminute geblieben war, tat genau das und traf noch dazu vorne ins Balinger Tor. "Mit seiner Übersicht, mit seinen Anspielen, mit seinem Tor und mit seiner Deckungsleistung hat er einen großen Teil zum Sieg beigetragen", so Alonso, der das aber auch auf den achtfach erfolgreichen Jeppsson bezogen wissen möchte.
"Ich sehe die Stärke unserer Mannschaft gerade auch in der Tatsache, dass wir Spieler rotieren können", erklärt der Interimstrainer, der auf diese Tatsache auch angewiesen war. Christoph Steinert hatte zwar nach Krankheit sein Comeback gegeben, die Luft reichte aber noch nicht für 60 Minuten. Der Linkshänder brauchte immer wieder Pausen, die im Normalfall Antonio Metzner hätte kompensieren können, doch der laboriert an einer Muskelverletzung. Im rechten Rückraum wechselten sich also die Rechtshänder ab, zunächst Nico Büdel und Patrik Leban, später auch Fäth.
Metzner fällt aus
Metzner wird auch am Sonntag (16 Uhr/Sky) gegen den HSV Handball, der als Neuling Platz fünf in der Tabelle belegt, noch fehlen. "Der HSV ist kein typischer Aufsteiger", weiß Alonso und spielt auf die bewegte Vergangenheit des Handballsports in der Hansestadt an. Zwischen 2004 und der Insolvenz 2016 gewann der HSV Titel um Titel: Pokal, Meisterschaft, Champions League. Die Blase platzte, nun ist der Verein zurück in der Bundesliga. "Sie haben viele Punkte und treten sehr selbstbewusst auf", sagt Alonso. Zuletzt gewannen die Norddeutschen mit 28:23 in Balingen. Dort hat sich der HCE am Donnerstag etwas Luft verschafft, sodass er mit einem Sieg gegen Hamburg kräftig klettern könnte. Und punktgleich mit dem HSV wäre.
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