2:5 in Bremerhaven

Blut auf dem Eis: Die Ice Tigers kassieren eine lehrreiche Niederlage an der Nordsee

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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26.1.2024, 20:05 Uhr
Power-Play, Tor - so ist das in Bremerhaven.

© Burghard Schreyer, Imago Images Power-Play, Tor - so ist das in Bremerhaven.

Der Arenasprecher hatte Thomas Popiesch ein Poster aufgehoben. Beim Retrospiel hatten sie überall in der Arena Zeugnisse aus der ersten Nürnberger DEL-Saison aufgehängt. Auf einem war Popiesch zu sehen, damals Stürmer des DEL-Gründungsmitglieds, heute Trainer der Fischtown Pinguins. Der 58-Jährige freute sich sichtlich. Vielleicht hat er sich am Freitag deshalb gewundert, warum diese Ice Tigers eigentlich so weit unten in der Tabelle stehen.

Wobei Popiesch natürlich gönnen kann, als Trainer einer Mannschaft, die sich ernsthaft um die Punkterundenmeisterschaft bewirbt. Von den Ice Tigers ließen sie sich dabei nicht aufhalten. Beim 2:5 (2:2, 0:1, 0:2) wirkten die Gäste dabei keineswegs unterlegen, dominierten das erste Drittel, bekamen aber aufgezeigt, was der Unterschied zu einer Spitzenmannschaft ist.

Maier trifft zweimal

Natürlich wussten die Ice Tigers, dass sie aggressiv auftreten mussten, sich dabei Fouls aber nicht leisten durften. Guter Plan, der aber nur zur Hälfte gelang. Jack Dougherty unterband einen Konter durch einen Stockschlag, Dennis Lobach leistete sich einen Bandencheck, das reichte der besten Power-Play-Mannschaft zu zwei Überzahltreffern.

Ließ sich im ersten Drittel gleich zweimal feiern: Cole Maier.

Ließ sich im ersten Drittel gleich zweimal feiern: Cole Maier. © Burghard Schreyer, Imago Images

Nürnberg hatte Spaß an der Nordseeküste, spielte schönes Eishockey, kam durch Evan Barratt, Danjo Leonhardt, Tim Fleischer und Philipp Mass immer wieder zu besten Chancen. Es traf aber nur Cole Maier, der erst den klugen Pass von Daniel Schmölz zum 1:0 nutzte (3. Minute) und später im ersten Abschnitt die starke Vorarbeit von Lukas Ribarik zum 2:1 (13.). Die Bremerhavener wirkten zunächst überrumpelt von der Frechheit der Gäste. Diese Mannschaft weiß aber, wann sie ihre Tore schießt. Erst glich Nicholas B. Jensen im Power-Play aus (6.), dann war es Lukas Kälble, der die erste unsichere Phase im Drittel der Gäste sofort zum 2:2 nutzte.

Ice Tigers empfangen die Eisbären

Die eigenen Treffer gaben den Pinguins Sicherheit, weshalb Niklas Treutle immer mehr zu tun bekam. Mit dem Schlittschuh verhinderte er einen dritten Gegentreffer in den ersten 20 Minuten. Gegen die slowenische Paradereihe machte er sich ganz groß. Beim über den herausragenden Ziga Jeglic großartig herausgespielten 3:2 durch Christian Wejse hatte der Nürnberger Torhüter keine Chance (36.). Wejse verletzte sich danach, als er beim Versuch, Ludwig Byström zu checken, mit dem Gesicht gegen das Plexiglas krachte. Der Däne verlor viel dabei Blut. Erst nach einer längeren Unterbrechung war das Eis hinter dem Nürnberger Tor wieder weiß.

Im Schlussdrittel löste es Fischtown dann wie ein Spitzenreiter, zu dem sie an diesem Freitag auch von den Ice Tigers gemacht wurden. Zweimal trafen die Pinguins noch ins leere Tor. Am Sonntag (14 Uhr) hat die Mannschaft von Cheftrainer Tom Rowe dann den direkten Vergleich. Dann kommt mit Berlin der Zweite in die Arena Nürnberger Versicherung.

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