Hayden Shaw bleibt

Die Ice Tigers könnten in die Saison 2024/2025 starten - zumindest mit der Abwehr

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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24.1.2024, 14:40 Uhr
Korrekter Check von Hayden Shaw, nur der gecheckte Alexandre Grenier sah das anders.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn Korrekter Check von Hayden Shaw, nur der gecheckte Alexandre Grenier sah das anders.

Hayden Shaw erwischte Alexandre Grenier aus vollem Lauf an der Bande. Einen solch formschönen Hüft-Check hatten die mehr als 6000 Zuschauer in der Arena lange nicht gesehen, ein anerkennendes Raunen ging durchs Publikum. Grenier zeigte seine Anerkennung anders, er schlug gegen Shaw mit dem Schläger nach, stürzte sich auf den auf dem Eis liegenden Nürnberger Verteidiger, um auch mit den Fäusten auf ihn einzuprügeln. Für den Kölner Stürmer war es das Ende seines Arbeitstags, für Shaw ein normaler Tag im Büro.

Nach einem unspektakulären ersten Jahr in Deutschland ist Shaw in dieser Saison immer öfter zum Hauptdarsteller in solchen Szenen geworden. In der ersten Saisonhälfte hatte der US-Amerikaner bereits engagiert versucht, einen durch Verletzungen extrem anfälligen Abwehrverbund zu stabilisieren.

Seitdem die Verteidigung samt der Nürnberger Torhüter auch durch taktische Anpassungen aggressiver und erfolgreicher auftritt, bringt Shaw auch seine offensiven Qualitäten ein. Er selbst macht für seine Freiheit jemand anderen verantwortlich: „Ich habe mich selten so wohl gefühlt wie an der Seite von Constantin Braun.“ Das sieht auch Nürnbergs Cheftrainer so: „Shaw und Braun zählen zu den besten Verteidigern der Liga.“ Dabei wird Tom Rowe nicht davon profitieren, dass beide in Nürnberg bleiben. Der Coach wird seinen Vertrag aller Voraussicht nach nicht verlängern.

Sechs Verteidiger, kein Stürmer für die Ice Tigers

Hayden Shaw hingegen hat das getan. Der 27 Jahre alte US-Amerikaner wird mindestens noch eine dritte Saison in Nürnberg bleiben: „Mit Hayden können wir einen weiteren wichtigen Spieler halten, der uns in der Defensive mehr Stabilität und Flexibilität gibt", ließ Sportdirektor Stefan Ustorf zu dieser Personalie ausrichten.

Shaw ist damit bereits der sechs Verteidiger, den sich die Ice Tigers für die kommende Spielzeit gesichert haben. Die Verträge von Max Merkl, Justus Böttner und, das wird für Shaws Entscheidung nicht unerheblich gewesen sein, Braun enden vorerst im Sommer 2025, Kapitän Marcus Weber wird bis mindestens 2026 in Nürnberg bleiben. Weil auch Torhüter Leon Hungerecker kürzlich verlängert hat, könnten die Ice Tigers ihre Planungen bereits einstellen - wettbewerbsfähig wären sie. Allerdings gilt das nur für die Defensive.

Im Angriff steht auch weiterhin kein einziger Spieler unter Vertrag. Leonhardt, Hede und Fleischer wechseln wohl nach Straubing, Schmölz nach Ingolstadt. Mindestens mit Charlie Gerard und Roman Kechter verhandeln die Ice Tigers derzeit. Bei zwölf bis vierzehn Stürmern, die es braucht, um in der DEL ernstgenommen zu werden, bleibt Ustorf aber noch viel Arbeit.

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