Nach der Reimer-Gala

Früh mit 0:3 in Rückstand - Ice Tigers verlieren Derby in Ausgburg

Dominik Mayer

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24.9.2023, 21:41 Uhr
Nicht freundlich: Jerome Flaake bearbeitet hier Nürnbergs Cole Maier.

© IMAGO/kolbert-press/Dunja Dietrich Nicht freundlich: Jerome Flaake bearbeitet hier Nürnbergs Cole Maier.

Dieser 22. September wird für immer einen sehr prominenten Platz in den Herzen all jener haben, die es mit den Ice Tigers halten. 7672 Menschen waren am Freitag, einem milden Spätsommertag, in die Arena Nürnberger Versicherung gekommen, um den Spieler zu ehren, der ihren Klub für mehr als eine Dekade geprägt hat: Patrick Reimer. Die Ice Tigers hatten diesen historischen Tag bis ins kleinste Detail hingebungsvoll geplant. Reimer-Patch auf den Trikots, Reimer-Musik beim Warm-up, Laudatio von Wolfgang Gastner, beide Teams in weiß-goldenen Aufwärmtrikots - es fehlte an nichts.

Natürlich auch nicht an der gesamten Reimer-Familie, inklusive Bruder Jochen, der einst auch bei den Ice Tigers das Tor hütete. Nach einer bewegenden Rede des Nürnberger Rekordspielers Patrick hing um 19:45 Uhr das Banner mit der ewigen Nummer 17 unter dem Hallendach. Danach folgte ein Spiel gegen die Düsseldorfer EG, jenen Verein also, für den Patrick Reimer ebenfalls eine Legende ist. Dass die Ice Tigers diese Partie ziemlich verdient mit 4:1 gewannen, machte die Fans an einem außergewöhnlichen Abend noch ein bisschen glückseliger.

Bogenlampen im ersten Drittel

Zwei Tage später dürften die tränendurchtränkten Taschentücher wieder getrocknet sein, die Ice Tigers mussten zu den bis dahin sieglosen Augsburger Panthern. Ein Derby, ja, das Duell zweier DEL-Gründungsmitglieder, sicherlich, aber die emotionale Fallhöhe zu so einem ganz gewöhnlichen DEL-Hauptrundenspiel war dann doch beträchtlich. Trainer Tom Rowe schickte sein Team unverändert aufs Eis, wie geplant mit Niklas Treutle im Tor. Leon Hungerecker wird im Heimspiel am kommenden Freitag gegen Bremerhaven (19.30 Uhr) wieder spielen.

Beim AEV musste Treutle im ersten Drittel gleich drei Gegentore hinnehmen - weil sich die Ice Tigers defensiv weit weniger abgeklärt präsentierten als noch gegen Düsseldorf. Moritz Elias vollendete zunächst eine 2-auf-1-Situation zum 1:0 (6.), kurz darauf legte Jerome Flaake mit der Rückhand nach (8.). Das 3:0 besorgte bei eigener Überzahl dann Zack Mitchell: Er donnerte den Puck so gegen das Schlägerblatt von Elis Hede, dass die Scheibe hoch über Treutle hinweg ins Tor segelte (13.). Da Daniel Schmölz in der neuen Lieblingsdisziplin der Ice Tigers, dem Powerplay, ebenfalls einen gegnerischen Schläger gewinnbringend nutzen konnte (20.), stand es zur Drittelpause aber nur noch 1:3 aus Sicht der Ice Tigers.

Hatte es gerade zu Beginn nicht leicht: Goalie Niklas Treutle im Tor der Ice Tigers.

Hatte es gerade zu Beginn nicht leicht: Goalie Niklas Treutle im Tor der Ice Tigers. © IMAGO/kolbert-press/Dunja Dietrich

Die Gäste waren jetzt im Spiel und sorgten mit für ein schnelles und intensives Derby. Und hatten weiter viel Freude am Powerplay, Elis Hede brachte den Puck mit einem perfekten Handgelenksschuss zum 3:2 im Tor von Markus Keller unter (29.). Das Spiel wurde härter, immer wieder gab es kleine Scharmützel auf dem Eis. Danjo Leonhardt brachte den Puck dann zwar zum vermeintlichen Ausgleich über die Linie, aber die Schiedsrichter nicht dazu, diesen Treffer auch anzuerkennen. In der 39. Minute fälschte Hayden Shaw einen Schuss von Mick Köhler zum 4:2 ins eigene Tor ab (39.)


Im Schlussdrittel mühte sich das Team von Tom Rowe noch einmal redlich, letztlich aber vergebens. Stattdessen gab es eine Schrecksekunde: Jack Dougherty schlug nach einem Zweikampf mit dem Kopf in der Bande ein, blieb liegen, und musste vom Eis begleitet werden. Augsburg traf zur Entscheidung schließlich ins leere Tor (60.), Kieslinger fälschte mit der Schlusssirene zum 5:3-Endstand ab.

Keine Freunde: Speziell im zweiten Drittel ging es teilweise hitzig zu.

Keine Freunde: Speziell im zweiten Drittel ging es teilweise hitzig zu. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Goldberg

Nürnberg: Treutle; Dougherty/Byström, Karrer/Weber, Shaw/Braun, Böttner - Schmölz/Barratt/Gerard, Fox/Stoa/Fleischer, Kechter/Maier/Kislinger, Hede/Leonhardt/Lobach. - Tore: 1:0 Elias (5:31), 2:0 Flaake (7:22), 3:0 (12:48/ 5-4), 3:1 Schmölz (19:24/5-4), 3:2 Hede (28:53/5-4), 4:2 Köhler (38:56), 5:2 Karjalainen (29:02), 5:3 Kieslinger (59:29) - Zuschauer: 4586 - Schiedsrichter: Gofman/Hinterdobler. - Strafminuten: 12-16.

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