Erste Vertragsverlängerung
Hungerecker bleibt bei den Ice Tigers, was bedeutet das für Niklas Treutle?
Sportredaktion
Ein guter Eishockey-Torhüter pariert neun von zehn Schüssen. Die Fangquote eines sehr guten Torhüters liegt durchschnittlich bei mehr als 92 Prozent. Leon Hungerecker hatte zuletzt Fangquoten von 92,59, 93,33, 92,59, 100, 92,31, 91,89, 92,31, 90,91 und 96 Prozent. In den letzten zehn Spielen ist Hungerecker in der Deutschen Eishockey-Liga ein sehr guter Schlussmann - der trotzdem nicht mehr die Nummer eins seiner Mannschaft ist.
Auf die Frage, was er denn mit seinen Torhütern angestellt habe, antwortete Tom Rowe kürzlich lachend: "Gar nichts. Ich versuche ihnen so gut wie möglich fernzubleiben." Der Cheftrainer berichtete dann doch noch von der außergewöhnlichen Beziehung zwischen Hungerecker und Niklas Treutle. "Manche Torhüter kommen schon gut miteinander aus - aber nicht so wie diese beiden: Die sind sich wirklich nah, unterstützen sich gegenseitig." In diesen Wochen ist das vielleicht wichtiger denn je. Die Hierarchie zwischen den beiden hat sich schließlich ein weiteres Mal verändert. Im Jahr 2024 kam Hungerecker erst einmal zum Einsatz, Treutle spielte bislang viermal - und das stets zu Hause in der Arena Nürnberger Versicherung.
Zwei Ice Tigers in der Nationalmannschaft
An diesem Donnerstag war der 25-Jährige trotzdem die Nummer eins. Seine Vertragsverlängerung wurde in dieser laufenden Saison als erste verkündet. "Leon Hungerecker hat in dieser Saison einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und bewiesen, dass er mehr Verantwortung übernehmen kann und möchte", ließ Stefan Ustorf ausrichten. "Er hat eindeutig an Konstanz hinzugewonnen. Ich freue mich darauf zu sehen, wohin sein Weg führen kann."
Im Frühjahr 2023 hatte der Sportdirektor einen klaren Auftrag an die beiden Torhüter der Ice Tigers formuliert: "Ich glaube, beide unsere Torhüter wissen, dass sie einen sehr, sehr wichtigen Sommer vor sich haben. Unsere Torhüterleistungen waren durchwachsen, das muss man ganz klar sagen. Aber wir sind überzeugt, dass beide Torhüter besser und konstanter spielen können." Auf die Bestätigung musste er dann noch ein wenig warten. Sowohl Treutle als auch Hungerecker begannen solide, als die drei verletzten Leistungsträger in der Verteidigung nicht mehr zu kompensieren waren, ließen beide Schlussmänner nach. Treutle eher als Hungerecker, weshalb der gebürtige Lüneburger erst zum Deutschland Cup nominiert wurde und dann als neue Nummer eins in Nürnberg galt.
Und jetzt?
Auch das hat sich mittlerweile wieder geändert. Treutle hat sich stabilisiert und zu einer Form zurückgefunden, die auch ihn einst zum Nationaltorhüter gemacht hatte. So wurde Hungerecker wieder zur Nummer zwei - ohne eigenes Verschulden. Trotzdem hat er sich entschieden, weiter in Nürnberg zu bleiben.
Was bedeutet das nun für Niklas Treutle? Auch der Vertrag des gebürtigen Nürnbergers läuft aus. Ein Wechsel wie einst nach Hamburg ist eigentlich nicht vorstellbar. Allerdings war es noch Anfang Dezember undenkbar, dass Ustorf auf der Torhüterposition keine Änderung vornimmt. Aber so rasant kann es gehen in der selbsternannt schnellsten Mannschaftssportart der Welt: Sollte auch Treutle seinen Vertrag ein weiteres Mal verlängern, würde das als gute Nachricht aufgenommen werden.
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