4:3 in Iserlohn

Was für ein Comeback: Ice Tigers lassen schwachen Start vergessen

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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13.1.2023, 21:38 Uhr
Nein, kein Schuss: Ryan O'Connor legt den Puck Emile Poirier zum 2:0 für Iserlohn auf. 

© IMAGO/Jonas Brockmann/ Eibner-Pressefo Nein, kein Schuss: Ryan O'Connor legt den Puck Emile Poirier zum 2:0 für Iserlohn auf. 

Der Kapitän war zu Hause geblieben. Am Sonntag (15.15 Uhr) aber soll Patrick Reimer im Heimspiel gegen Mannheim wieder mit dabei sein. Hayden Shaw ist schon wieder mit ins Sauerland gefahren, Charlie Jahnke kam nach seiner langwierigen Handverletzung sogar wieder zum Einsatz. Die Ice Tigers starteten bester Laune ins Eishockey-Wochenende.

Dann begann das Spiel in Iserlohn.

Beim 4:3 (0:2, 0:1, 4:0) bei den Roosters enttäuschte die Mannschaft aus Nürnberg sich nicht zuletzt selbst - zumindest 50 Minuten lang. Was sie dann in den letzten zehn Minuten ablieferten, war aber erneut maximal spektakulär: Nürnberg traf in neun Minuten zweimal in Unterzahl, einmal bei eigenem leeren Tor - und 17 Sekunden vor dem Ende besorgte, natürlich, Daniel Schmölz den wichtigen Siegtreffer.

Rumpeln? Na ja

Es war zunächst nicht das erste schwache Spiel auf fremden Eis. Das letzte durchweg überzeugende Auswärtsspiel gelang der Mannschaft von Cheftrainer Tom Rowe am 29. November 2022 in Düsseldorf (4:2). Die Siege in Frankfurt und Augsburg kamen eher glücklich zustande. In Iserlohn hatte es Rowe auch deshalb ausnahmsweise mal „rumpeln“ lassen wollen. Krachen ließen es aber nur die Gastgeber – und zwar vom ersten Bully weg.

Eugen Alanov brauchte nur 46 Sekunden, einen ordentlichen Antritt an Nick Welsh vorbei und einen Nachschuss zur frühen Führung (1. Minute). Danach war allein Niklas Treutle beschäftigt, der Nürnberger Torhüter verhinderte Schlimmeres – bis auch Emile Poirier, natürlich in Überzahl, traf (6.).

Am Sonntag mit Reimer?

Es wurde besser, Tim Fleischer (30.) und Ryan Stoa (33.) scheiterten aber alleine vor Andreas Jenike. Iserlohn hatte nicht mehr viele Chancen, eine davon nutzte Anthony Rech zum 3:0 (37.). Im Schlussdrittel fiel den Gästen zunächst wenig ein, schon gar nicht im Power-Play. Nürnberg schien das Spiel klassisch zu beenden: Tyler Sheehy erzielte das erste Unterzahltor der Saison (51.), eine eigene Überzahlsituation beendete danach Dane Fox mit einem eigenen Foul.

Auch Daniel Schmölz traf noch, da saß Treutle schon auf der Bank (57.). In der Szene danach aber erlaubte sich Danjo Leonhardt einen Stockschlag. Oliver Mebus aber stürmte in Unterzahl, Rick Schofield schaffte den Ausgleich gegen den direkten Konkurrenten um einen Playoff-Platz (59.). Und dann war es wieder Schmölz, der dieses unwahrscheinliche Comeback in drei Punkte verwandelte (60.).

Und am Sonntag ist wahrscheinlich Kapitän Reimer auch wieder dabei.

Nürnberg: Treutle; Mebus/Welsh, Weber/Parlett, Karrer/Bodnarchuk – Schmölz/Schofield/Fleischer, Fox/MacLeod/Sheehy, Hede/Leonhardt/Lobach, Kislinger/Stoa/Ustorf, Jahnke. – Tore: 1:0 Alanov (0:46), 2:0 Poirier (5:58/5-4), 3:0 Rech (36:04), 3:1 Sheehy (50:39/4-5), 3:2 Schmölz (56:37/6-5), 3:3 Schofield (58:11/4-5), 3:4 Schmölz (59:43). – Schiedsrichter: Schrader/Frano. – Strafminuten: 8 – 8.

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