Fußball-Kreisklasse

Knipfer knipst nur für Pölling - oder den FC Bayern

11.11.2021, 10:53 Uhr
Erfolgreichster Angreifer der Kreisklasse Ost: Michael Knipfer (links).

© Sportfoto Zink / WoZi, NN Erfolgreichster Angreifer der Kreisklasse Ost: Michael Knipfer (links).

"Mit einem fulminanten 7:0-Kantersieg überrollte der SV Pölling zuhause Derbygegner BSC Woffenbach, Knipfer knipste dreimal", so lautete damals die Schlagzeile nach dem Neumarkter Stadtderby am 17. April 2016. So manch Pöllinger schwelgt wohl auch heute noch gerne in diesen guten, alten und erfolgreichen Zeiten, als man noch eine Fußballmacht in Neumarkt war. Mit dem damaligen Coach und Ex-Profi Thomas Brunner beendeten die Grün-Weißen die darauffolgende Bezirksliga-Saison 2016/17 mit dem sechsten Tabellenplatz.

Dann geriet der SV Pölling langsam, aber sicher in einen Abwärtsstrudel hinein und ist schließlich fünf Jahre später in der Realität angekommen, in der Kreisklasse Ost. Seit damals sind so einige Spieler, Trainer und Betreuer gegangen und gekommen. Nur einer scheint schon immer da gewesen zu sein und auch nicht mehr gehen zu wollen: Michael Knipfer.

Pöllings Abteilungsleiter Fabian Schneiderbauer beschreibt ihn folgendermaßen: "Eine seiner großen Stärken ist, dass er seine fußballerische Klasse nicht in den Vordergrund stellt und sich „einfach“ als ein Teil des Teams sieht."

"Beim FC Bayern München würde ich nicht Nein sagen"

Seit der F-Jugend ist der SV Pölling Knipfers Heimatverein: "Einen anderen Verein hat es seitdem nie gegeben." Vereinstreue wird bei dem 30-Jährigen großgeschrieben, Angebote von anderen Vereinen habe es zwar schon mehrere gegeben, Knipfer aber blieb seinem SV Pölling treu: "Hier hält mich nicht nur der tolle Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft, sondern im gesamten Verein. Ich selber bin auch im Vorstand vertreten und bekomme hautnah mit, wie viel Spaß die Zusammenarbeit mit den Vereinsmitgliedern macht. Für mich geht es beim Fußball schon immer darum, Spaß daran zu haben." Schließlich sei es ja auch "nur" ein Hobby und dies könne man am besten mit seinen Freunden ausüben. "Umso schöner, wenn man dann noch den ein oder anderen gemeinsamen Erfolg feiern kann."

Auch die Familie ist mit von der Partie, sein Bruder Andreas befindet sich ebenfalls im Pöllinger Kader: "Leider konnte ich über einen längeren Zeitraum noch nicht mit ihm zusammenspielen, aber wenn wir mal gemeinsam auf dem Platz stehen, funktioniert das sehr gut zwischen uns."

Bei welchem Angebot würde Knipfer dann aber letztendlich doch schwach werden? "Okay, bei einem Angebot vom FC Bayern München würde ich wohl nicht Nein sagen", schmunzelt der sympathische Goalgetter.

Anfragen können sich andere Vereine also zukünftig wohl sparen, denn: "Der SV Pölling ist für mich eine Herzensangelegenheit. Die familiäre Atmosphäre im Verein ist einfach unbezahlbar und war auch für mich der ausschlaggebende Punkt, den SVP nie zu verlassen", erklärt Pöllings Edeltechniker.

Derzeit ist jedoch "nur" Kreisklasse-Fußball im Wohlfühlverein angesagt, Knipfer erinnert sich noch gut an den Augenblick, als der Abstieg aus der Kreisliga in der kuriosen Coronasaisaon 19/21 plötzlich feststand: „Die Stimmung war natürlich getrübt. Es war schade, dass die Saison nicht mehr zu Ende gespielt werden konnte und wir den Abstieg somit nicht mehr verhindern konnten."

Abstieg und Corona - viele hätten mit Fußball aufgehört

Abstieg und Corona: In diesem Zeitraum hatten nicht wenige Spieler ihre Fußballschuhe an den Nagel gehängt. Für Pöllings Zehner war das dagegen nie eine Option "Die Überlegung, damals mit dem Fußball aufzuhören, gab es bei mir zu keinem Zeitpunkt."

Ein klares Ziel sei jetzt aber für den Tabellenzweiten der Wiederaufstieg: "Derzeit stehen wir in der Kreisklasse ganz gut da. Leider haben wir es versäumt, wichtige Punkte gegen Gegner, die in der Tabelle weiter unten stehen, mitzunehmen." Die Spielweise in der Kreisklasse unterscheide sich dagegen nicht großartig zur Kreisliga und Bezirksliga, allerdings sei der Unterschied beim Spieltempo deutlich spürbar.

Und schlussendlich darf auch der bodenständige Mittelfeldregisseur etwas träumen und in den guten alten Zeiten schwelgen: "Die Bezirksligazeit war eine sehr schöne Erfahrung für uns. Ich würde mir wünschen, dass der Verein in naher Zukunft wieder in der Bezirksliga mitspielt, allerdings sollte das zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Thema für uns sein."

Dieser Wunsch ist durchaus nachvollziehbar, denn das persönliche Highlight in Knipfers Fußballerlaufbahn war das Aufstiegsjahr 2012/2013 in die Bezirksliga: "Nach fast uneinholbaren Rückstand zur Winterpause zum Spitzenreiter, ist uns der Aufstieg trotzdem noch mit einer fast perfekten Rückrunde gelungen."

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