Zorniger zufrieden

4:2 beim ATSV Erlangen: Kleeblatt gewinnt erstes Testspiel der Vorbereitung

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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9.12.2022, 19:33 Uhr
Gemeinsamer Jubel: Afimico Pululu (rechts) schoss das 4:1 fürs Kleeblatt. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Gemeinsamer Jubel: Afimico Pululu (rechts) schoss das 4:1 fürs Kleeblatt. 

Beim ATSV Erlangen freuten sie sich sehr auf den Besuch aus der Nachbarstadt. So ein Testspiel gegen einen Zweitligisten ist ja für jeden Amateurverein etwas Besonderes, für einige Spieler des Bayernligisten aber war der Vergleich mit dem Kleeblatt noch viel mehr als ein Kräftemessen mit Profis. An der Paul-Gossen-Straße, direkt an der Bahnlinie nach Fürth, haben zehn ehemalige Spieler aus dem Fürther Nachwuchsleistungszentrum ihre sportliche Heimat gefunden.

Der ATSV hätte mit Yannik Raab, Lukas Kuschka, Max Böhnke, Nico Geyer, Kevin Ortius, Luca Ruiu, Patrick Tischler, Lucas Markert, Burak Ayvaz und Drazen Misic also fast eine komplette Mannschaft aus Ex-Fürthern aufbieten können - und mit Christopher Hofbauer einen Trainer, der ebenfalls mal beim Kleeblatt gearbeitet hat. Für sie alle war es also eine kleine Reise in die Vergangenheit, bei der sie sich bestmöglich präsentieren wollten. Das gelang ihnen beim 2:4 (0:1) gegen die Profis gut.

Für die war der Ausflug nach Erlangen der Abschluss der ersten Woche der Vorbereitung. Trainer Alexander Zorniger hatte in den vergangenen Tagen einige Dinge ausprobiert, die seine Spieler unter Realbedingungen umsetzen sollten. Mit Andreas Linde, Marco John, Ragnar Ache, die noch geschont wurden, Jeremy Dudziak (angeschlagen), den kranken Simon Asta und Timothy Tillman sowie Sidney Raebiger, der sich erneut verletzt hat, fehlten allerdings sieben Spieler auf dem Aufstellungsbogen

Zorniger blieb der vor der Winterpause so erfolgreichen 3-4-1-2-Formation trotzdem treu. Vor Leon Schaffran verteidigten Gideon Jung, Sebastian Griesbeck und U23-Kapitän Maximilian Dietz, die linke Außenbahn übernahm Luca Itter, die rechte Oualid Mhamdi. Im Mittelfeld übernahm der 18 Jahre junge Philipp Müller aus der U19 den Platz neben Tobias Raschl, Julian Green gab den Zehner hinter Armindo Sieb und Dickson Abiama.

Abiama trifft zum 0:1

Nach sechs Minuten tauchte Sieb, der die Fürther dreimal in Folge zum Sieg geschossen hatte, alleine vor Böhnke auf, schaffte es aber nicht, diesen zu umdribbeln. Auch zehn Minuten später war es wieder der 19-jährige Angreifer, der aus der Distanz aber deutlich über die Latte schoss. Dann aber jubelten die Gäste: Dickson Abiama zog aus 16 Metern ab - und Böhnke, der vergangene Saison noch in der Kleeblatt-U19 gespielt hatte, ließ den Ball, wie auch immer, passieren: 0:1 nach 25 Minuten.

Auf der anderen Seite des Feldes erlebte Schaffran einen sehr ruhigen Freitagabend. Mit Nico Geyer war es wieder ein Ex-Fürther, der aus knapp 20 Metern aber auch links am Tor vorbeischoss. Ansonsten verteidigte die neu zusammengestellte Abwehr souverän, meist eroberten die Gäste den Ball aber ohnehin schon weit vorm eigenen Tor. Spielerisch war dem Kleeblatt, auch mit Mittelfeldraute, das Bemühen anzusehen, der letzte Pass oder die Hereingabe aber waren meist nicht präzise genug.

So stand es zur Pause nur 1:0 für den Zweitligisten - der für den zweiten Durchgang komplett durchwechselte. Vor Lasse Schulz bildeten der 17-Jährige Ben Schlicke zusammen mit Damian Michalski und Oussama Haddadi die Dreierkette, Marco Meyerhöfer und Nils Seufert (!) übernahmen die Außenbahnen. Max Christiansen und Devin Angleberger die Doppelsechs, Lucien Littbarski spielte auf der Zehn hinter Branimir Hrgota und Afimico Pululu.

Viel bekamen die 230 Zuschauer aber auch nach Wiederanpfiff zunächt nicht zu sehen. In der 56. Minute dribbelte Pululu von der linken Seite an mehreren Gegnern vorbei in den Sechzehner, in der Mitte drückte Meyerhöfer den Ball zum 0:2 über die Linie. Max Christiansen traf später bei einer Direktabnahme die Latte, knapp 20 Minuten vor Schluss aber kam der ATSV durch Patrick Görtler auf 1:2 heran. Doch kurz darauf stellte Hrgota den Drei-Tore-Abstand wieder her.

Mitte der zweiten Hälfte stellten die Fürther, wie schon im ersten Durchgang, wieder auf ein 4-3-1-2 (Raute) um. Afimico Pululu erhöhte per Foulelfmeter sogar auf 4:1 für das Kleeblatt, doch dann jubelte der Bayernligist erneut. Der eingewechselte Tugkan Sarac traf aus der Distanz sehenswert ins Kreuzeck zum 2:4 - was auch der Endstand war. "Ich fand es wirklich gut", sagte Zorniger nach Schlusspfiff. "Wir wollten zu Null spielen, was nur die Mannschaft der ersten Hälfte geschafft hat. Trotzdem haben wir uns genügend Torchancen herausgespielt."

Fürth (1. Halbzeit): Schaffran; Jung, Griesbeck, Dietz - Mhamdi, Raschl, Müller, Itter - Green, Abiama, Sieb.

Fürth (2. Halbzeit): Schulz; Schlicke, Michalski, Haddadi - Meyerhöfer, Christianen, Angleberger, Seufert - Littbarski - Pululu, Hrgota.

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