Chancenlose Fürther

Die nächste Klatsche: Kleeblatt verliert Testspiel beim FC Augsburg mit 1:4

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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21.3.2024, 15:55 Uhr
Von wegen Resetknopf: Jomaine Consbruch und seine Fürther verlieren auch in Augsburg mit 1:4.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Von wegen Resetknopf: Jomaine Consbruch und seine Fürther verlieren auch in Augsburg mit 1:4.

Unterschiedlicher hätten die Voraussetzungen nicht sein können. Während die Spielvereinigung in der Länderspielpause nach sechs Niederlagen aus sieben Spielen "Wunden lecken" und den "Resetknopf drücken" wollte, träumen in Augsburg viele schon von Europa. Der Däne Jess Thorup hat den Erfolg zurückgebracht nach Schwaben, wo man in den vergangenen Jahren oft lange um den Verbleib in der Bundesliga zittern musste.

Mit 35 Punkten hat sich der FCA längst aus dem Abstiegskampf verabschiedet. 30 davon haben die Augsburger unter Anleitung von Thorup geholt, der sich mit dem Gewinnen auskennt. In Dänemark führte er den FC Kopenhagen sowie den FC Midtjylland zur Meisterschaft - als Trainer in "Mitteljütland" schnappte er 2018 einem gewissen Alexander Zorniger bei Bröndby IF den Titel weg.

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Am Donnerstagnachmittag trafen sich beide Trainer mit ihren neuen Vereinen in Augsburg zu einem Testspiel - und wieder durfte Thorup am Ende jubeln. Beim 4:1 (1:0) gelang dem Kleeblatt, wie schon in den vergangenen Wochen in der Liga, kaum etwas.

Die Mannschaft, die Zorniger in der Augsburger Arena auf den Rasen schickte, hatte wenig mit der Stammelf aus der zweiten Liga gemein. Abgesehen von Damian Michalski, der im Zentrum der Dreierkette verteidigte, durften sich vor allem Spieler aus der zweiten Reihe beweisen - und der lange verletzte Linksverteidiger Niko Gießelmann das Kleeblatt als Kapitän anführen.

In der ruhigen Anfangsphase hatten die Fürther mehr den Ball, taten sich aber schwer, Lücken im sehr kompakten Augsburger Mittelfeld zu finden. Die erste Chance hatte nach 13 Minuten dann auch der FCA, doch der Kopfball von Sven Michel nach Flanke von Pep Biel war kein Problem für Nils Körber. Knapp zehn Minuten später musste sich der im Winter aus Rostock gekommene Ersatztorwart schon mehr strecken: Arne Maier kam nach einer Ecke aus 16 Metern frei zum Abschluss, Körber wehrte den Ball zur nächsten Ecke ab - und fiel dabei offenbar schmerzhaft auf die Schulter.

Erst nach kurzer Behandlung konnte Körber weiterspielen - und war beim folgenden Eckball machtlos. Die Zuordnung in der Fürther Defensive stimmte, mal wieder, überhaupt nicht, sodass Felix Uduokhai unbedrängt zum 1:0 einköpfen konnte (25.). Auf der anderen Seite vergab Dennis Srbeny nach Flanke von Gießelmann kläglich (34.). Statt 1:1 stand es kurz darauf beinahe 2:0: Robert Gumny traf aber nur die Latte.

In der Halbzeit hatte der angeschlagene Körber Feierabend, auch Michalski durfte in der Kabine bleiben - ihre Plätze übernahmen Leon Schaffran und Ben Schlicke. Auch mit neuem Personal wurde es nicht besser. In der 52. Minute zwang Michel Schaffran zur ersten Parade, in der 54. schoss der Augsburger Angreifer knapp vorbei, in der 55. scheiterte Dion Beljo zweimal am dritten Fürther Torhüter. Doch in der 55. sah Schaffran bei einem strammen Distanzschuss von Mads Pedersen aus 20 Metern nicht gut aus: 2:0.

Nach gut einer Stunde wechselte Zorniger U23-Torjäger Ricky Bornschein ein, doch gefährlich wurde auch danach nur der Bundesligist: Pedersen traf den Pfosten (67.), Beljo scheiterte im Eins-gegen-Eins an Schaffran (72.), der auch den Schuss von Biel (74.) gut parierte. Dann aber zog Maier aus 16 Metern ab und entschied das Spiel mit einem schönen Schuss zum 3:0 endgültig (75.).

In der Schlussphase wechselten beide Mannschaften mehrfach, in der 84. Minute holte Bornschein einen Elfmeter heraus, den Srbeny sicher zum 1:3 verwandelte. Das war aber noch nicht der Schlusspunkt, eine Minute vor dem Ende erhöhte Biel noch auf 4:1 für Augsburg. Das Wundenlecken geht also weiter.

Fürth: Körber (46. Schaffran); Mhamdi (83. Adiele), Michalski (46. Schlicke), Calhanoglu - Meyerhöfer (83. Angleberger), Kiomourtzoglou (77. Littig), Müller, Gießelmann (77. Asta) - Consbruch - Srbeny, Popp (62. Bornschein).

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