Bereit für die Rückrunde

Endlich wieder fit: Luca Itter will beim Kleeblatt spielen - nur wo?

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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21.12.2022, 09:00 Uhr
Linksverteidiger? Linker Innenverteidiger? Luca Itter im Austausch mit Trainer Alexander Zorniger.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Linksverteidiger? Linker Innenverteidiger? Luca Itter im Austausch mit Trainer Alexander Zorniger.

Vor einem halben Jahr war Luca Itter ein sehr glücklicher Mensch. Ein paar Tage vor dem Interviewtermin hatte er seine Unterschrift unter einen Dreijahresvertrag beim Kleeblatt gesetzt und sich trotz des Abstiegs aus der Bundesliga für eine Zukunft in Fürth entschieden. Man erlebte da einen sehr selbstbewussten Mann, der eine große Vorfreude auf das, was kommt, ausstrahlte. "Ich will nochmal angreifen mit der Mannschaft", sagte Itter.

Marco John kam per Leihe zum Kleeblatt

Der Angriff geriet allerdings zu einem wenig erfreulichen - für die Spielvereinigung, aber auch für Luca Itter. Im Sommertrainingslager verletzte sich der 23-Jährige am Knie, kämpfte sich zurück und fiel dann kurz nach Saisonbeginn mit Oberschenkelproblemen aus. Auch deshalb reagierte das Kleeblatt und lieh sich mit Marco John einen jungen und ambitionierten Außenverteidiger, der nach seiner Verpflichtung bis zur Winterpause alle Spiele über 90 Minuten machte, ehe er zum Abschluss noch zweimal für die U20-Nationalmannschaft auflief.

Doch die Strapazen steckte John nicht so einfach weg - und muss jetzt wegen "ganz leichter Muskelödeme" im Oberschenkel erstmal einige Wochen aussetzen. "Er hatte eine intensive Phase", sagt Trainer Alexander Zorniger. "Er kam mit wenig Spielzeit aus Hoffenheim, ist direkt in die Runde reingekommen, hatte also keine richtige Vorbereitung und hat dann alle Spiele gemacht."

Luca Itter weiß, wie sich sein Kollege fühlt - er hat sich in den vergangenen Jahren auch immer wieder mit kleineren und größeren Wehwehchen herumgeplagt. "Sowas wünscht man keinem", sagt Itter, wenn man ihn auf die Verletzung seines Herausforderers anspricht. Für ihn aber verändert ein möglicher Ausfall Johns einiges, weil er sich dann nicht mehr hinter einem aufstrebenden Talent anstellen, sondern womöglich wieder zum Stammspieler auf der linken Abwehrseite würde.

Bereit dafür fühlt er sich, der Körper macht keine Probleme mehr. "Wenn man die Vorbereitung komplett mitmachen kann, dann fühlt man sich direkt besser und fitter", sagt Itter, der beim letzten Testspiel in Ingolstadt nicht auf seiner angestammten Position, sondern als linker Innenverteidiger in der Dreierkette begann. Auf einer Position, die ihm einst Stefan Leitl schmackhaft machte - und an der er inzwischen auch Gefallen gefunden hat.

Oussama Haddadi hat sich praktisch unverzichtbar gemacht

Dort muss er nicht mehr die linke Außenbahn auf und ablaufen und beständig die Balance zwischen Offensive und Defensive finden. "Als Innenverteidiger in der Dreierkette hat man mehr Zeit, mehr Ruhe am Ball und kann das Spiel von hinten machen", sagt Itter. "Das liegt mir gut." Mit seiner Flexibilität sieht der 23-Jährige auch gute Möglichkeiten, in der Rückrunde wieder mehr zu spielen. "Wenn man gut trainiert und sein Ding durchzieht", sagt er, "dann wird man immer belohnt."

Die Konkurrenz im Aufgebot aber ist groß - vor allem auf der Position des linken Innenverteidigers, wo sich Oussama Haddadi praktisch unverzichtbar gemacht hat. "Wir sind breit aufgestellt und haben schon eine sehr gute Mannschaft", sagt er. "Da geht es vielen so." Diesen Fakt will Alexander Zorniger nutzen. Auf einen möglichen Ausfall Johns müsste das Kleeblatt nach Meinung des Trainers nicht unbedingt mit einem neuen Spieler reagieren. "Es geht immer darum, was sinnvoll ist", so der Trainer. Neben Itter und Haddadi bewarb sich kürzlich in Ingolstadt auch Oualid Mhamdi für einen Platz.

"Er hat es sehr gut gemacht", lobte Zorniger. "Wir haben mit Marco Meyerhöfer und Simon Asta auch zwei der Top-Außenverteidiger der Liga. Da könnte man auch einen rüberschieben."

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