1:7-Niederlage für die SpVgg Greuther Fürth

Kleeblatt-U19 hat zu viel Respekt vor den Bayern

30.11.2021, 15:25 Uhr
Kleeblatt-U19 hat zu viel Respekt vor den Bayern

© Foto: Wolfgang Zink

Diese Saison in der U 19-Fußball-Bundesliga ist anders als alle vorherigen. 21 Teams buhlen um 14 freie Plätze in der Endabrechnung, die den Klassenerhalt bedeuten. Marco Ried hat als Nachwuchstrainer der SpVgg Greuther Fürth von Beginn an ein enges Rennen erwartet und sieht sich nach elf von 21 Spielen bestätigt.


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"Wir können es uns in keinem Spiel erlauben, auch nur ein paar Prozentpunkte weniger zu geben, denn dann wird es schwer", sagt der 32-Jährige. Am vergangenen Wochenende fehlte einiges und sein Team bekam beim 1:7 (0:3) gegen den FC Bayern München ordentlich die Hucke voll.

"Das Ergebnis ist natürlich am Ende zu hoch ausgefallen. Wir hatten anfangs zu viel Respekt und Bayern macht einfach drei Tore aus Standards", beschreibt Ried die Niederlage.

Zu viele Standards führen zu Gegentoren

Seine Mannschaft begleitet das gleiche Problem wie die Profis in der Bundesliga: Die U 19 kassiert zu viele Gegentore aus ruhenden Bällen. "Wir haben 22 Tore kassiert und ich habe die Zahl nicht genau im Kopf, aber 60 Prozent davon waren sicher aus Standards. Das ist natürlich viel zu viel."

Mehr als die Eins-zu-Eins-Momente und das Stellungsspiel im eigenen Sechzehner permanent zu trainieren und zu wiederholen und auf Besserung zu hoffen, bleibt einem Trainer in so einer Situation nicht übrig. Er kann die Bälle schließlich im Spiel nicht selber rausköpfen.

Zu hoch will Ried die Niederlage gegen die Münchner im Nachgang nicht hängen. Dafür hat ihm seine Mannschaft im Verlauf der Saison schon einige Male bewiesen, dass sie es besser kann. In der Vorwoche beim 4:1 in Ulm spielte das Team aus einem Guss und gewann souverän.

"Es war von Anfang an klar, dass wir unsere Spiele gegen die direkten Konkurrenten gewinnen müssen und gegen vermeintlich bessere Teams mal ein Remis oder einen unerwarteten Sieg holen müssen", erklärt Ried seine Strategie.

Zuletzt war die Mannschaft durch viele verletzte Spieler geschwächt, in Ulm und auch gegen Bayern München mussten drei Akteure aus der U 17 nach oben gezogen werden. Für das letzte Punktspiel in diesem Jahr am Sonntag in Augsburg hofft Ried auf ein sich leerendes Lazarett und vor allem auf einen verletzungsfreien Kader nach der Winterpause.

Unerfahrene Mannschaft

"Wir haben beim Personal keinen großen Spielraum. Natürlich beobachten wir den Markt und haben Spieler im Fokus, aber man muss auch immer schauen, was machbar ist und was nicht", sagt Ried. Im Vergleich zur Vorsaison hat er mit acht U 19-Spielern des jüngeren Jahrgangs eine deutlich unerfahrenere Mannschaft auf dem Platz. "Die Jungs brauchen einfach Zeit, auch wenn die Drucksituation mit den sieben Absteigern am Saisonende groß ist."

Der Blick auf die Tabelle kann mitunter sehr trügerisch sein. Nach dem Sieg in Ulm stand die SpVgg auf Platz elf und damit souverän über dem Strich.

Die Niederlage gegen München beförderte das Kleeblatt zurück auf Abstiegsplatz 15. Und die Fürther U 19 hat schon ein Spiel mehr absolviert als so mancher Konkurrent.

Ried hat schon früh in der Saison erkannt, dass er im System etwas ändern muss. Hatte seine A-Jugend in der Vorbereitung und zum Saisonbeginn mit einer Raute im Mittelfeld gespielt, änderte der Trainer die Formation auf ein 4-2-3-1, um "der Defensive auch mehr Stabilität" zu geben.


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"Im Endeffekt geht es in dieser Saison darum: Wer will es mehr? Wir haben richtig gute Spiele gehabt, aber auch einen bodenlosen Auftritt gegen Heidenheim oder eben so ein Ding wie am Sonntag gegen Bayern. Es geht jetzt darum, mehr Stabilität ins Spiel zu bekommen und die Köpfe frei zu halten. Die Jungs haben gesehen, dass wir mit vielen Teams mithalten können", sagt Ried.

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