Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Abschied von einem sehr freundlichen Menschen - mit sportlichen Schwächen
Nürnberger Nachrichten
Die Musikauswahl passte perfekt zum Anlass. Als die Spielvereinigung am Sonntagnachmittag vor dem letzten Heimspiel gegen Schalke die Menschen verabschiedete, die in der neuen Saison nicht mehr das Fürther Trikot tragen, da durfte zuerst "Juli" singen. "Ja, ich weiß. Es war ne geile Zeit", erklang aus den Boxen. "Uns war kein Weg zu weit. Du fehlst hier."
Manchem Spieler war die Ergriffenheit durchaus anzusehen, vor allem Jonas Urbig wirkte ehrlich gerührt von der Zuneigung der Fans im ganzen Stadion. Nur einer strahlte einfach die ganze Zeit - so, wie er es zwei Jahre lang getan hat. Schon beim ersten Kaffee im Trainingslager in Saalfelden erlebte man einen sehr freundlichen und aufgeschlossenen Mann, der ausführlich von sich und seinem bisherigen Leben erzählte.
SpVgg Greuther Fürth: Oussama Haddadi grüßte immer
In Zeiten, in denen viele Spieler keine Lust auf oder sogar Angst vor Interviews haben, waren die Gespräche mit Oussama Haddadi immer schön. Über die Jahre entwickelte sich eine gewisse Bindung zu diesem offenbar immer gut gelaunten Menschen, der selbst im Alltag auf der Straße grüßte. Einfach, weil er es als Zeichen der gegenseitigen Anerkennung richtig fand.
So lieb und nett dieser 32 Jahre alten Weltenbummler im persönlichen Umgang war - sportlich lieferte er viele Gründe, den Ende Juni auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Das sah auch Kleeblatt-Boss Rachid Azzouzi so. Deshalb zieht die Familie Haddadi demnächst weiter. "It’s always a good time", sangen "Carly Rae Jepsen" und "Owl City" zum Abschied. Oussama Haddadi strahlte - genauso wie zwei Stunden später, als diese gute Zeit endgültig zu Ende ging.
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