Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Onuegbu und die Political Correctness in Kiel
1.2.2023, 15:00 UhrAndrew Onuegbu hält nichts von politischer Korrektheit. Genauer: Er hält nichts von der Diskussion um den Begriff "Mohr", der es in den vergangenen Jahren immer mal wieder in diverse Medien geschafft hat? Darf der "Mohrenkopf" noch so heißen? Und was ist eigentlich mit der "Mohren-Apotheke"? Oder mit Restaurants wie "Zum Mohrenkopf" - das Andrew Onuegbu in der Kieler Innenstadt betreibt?
Für den Mann, der dort schon Otto Waalkes und Olaf Scholz bekocht hat, ist die Diskussion eine überflüssige. "Ich bin als Mohr auf die Welt gekommen und stolz darauf", sagte er einst dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Menschen müssen sich zu ihrer Hautfarbe bekennen, wir haben sie uns nicht ausgesucht und müssen dazu stehen."
Rassistisch, findet Onuegbu, sei sein Restaurant-Name also nicht, "der Mohrenkopf", sagt er, "war im Mittelalter eine Auszeichnung für gutes Essen." Für seine Haltung bekommt er Zuspruch von "Sprachhütern", in manchem Interview erwähnt Onuegbu die "Sprachpolizei", die Rassismus nicht verhindern könne. Mit seiner Haltung hat er es sogar auf den Titel des Magazins der "Süddeutschen Zeitung" und ins Fernsehen geschafft, unter anderem zu "Hart, aber fair".
Wer so berühmt ist, dem muss man natürlich mal einen Besuch abstatten. Als Kleeblatt-Reporter isst man also am Freitag vor dem Auswärtsspiel des Kleeblatts einen akzeptablen "Mohrenkopftopf", sieht die vielen Fotos von Prominenten im Lokal - und denkt beim Verlassen des Lokals doch an etwas ganz anderes. An Kingsley Onuegbu, den Ex-Stürmer des Kleeblatts. Der kickt mit inzwischen 36 Jahren in der zweiten chinesischen Liga bei Qingdao Hainiu. Wie er wohl über den "Mohrenkopf" denkt?
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