Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: Servus statt Moin - wenn Hamburger auffallend oft fränkeln

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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2.4.2024, 17:00 Uhr
Irgendwo in diesem Wimmelbild stehen sicher auch ein paar Franken.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Irgendwo in diesem Wimmelbild stehen sicher auch ein paar Franken.

Wer am Sonntagvormittag vor dem Ronhof unterwegs war, der wurde Zeuge einer Invasion. Gefühlt überall standen Menschen mit blau-weißen Schals und Trikots herum - so viele, dass man schon Sorge haben musste, dass die Spielvereinigung zum ersten Mal in dieser Saison ein Auswärtsspiel im Ronhof haben könnte.

Am FN-Bus, der vor der Haupttribüne Station machte, hätte man sich mit verbundenen Augen auch an den Landungsbrücken wähnen können, wenngleich man in Fürth ja für gewöhnlich eher Störche als Möwen am Himmel sieht. Doch nicht alle Hamburger waren auch tatsächlich aus Hamburg angereist, das obligatorische Moin kam vielen Gästefans nicht über die Lippen.

Besuch der "Blue Vikings Franken"

Eine Zeitung wollte eine vermeintliche Reisegruppe aus dem Norden nicht mitnehmen vom Redaktions-Bus, "aber Gummibärli gerne", betonte einer im Vorbeigehen - und bedankte sich dann artig im breitesten Fränkisch für die kleine Wegzehrung. Die Erklärung hatte er auf dem Rücken: Blue Vikings Franken. Das schwarz-weiße Logo des HSV-Fanklubs aus Bamberg lief bis zum Anpfiff noch häufiger vorbei, es wurde gefühlt auch mehr gefränkelt als gemoint.

In diesen Momenten spürte man die Strahlkraft des einst stolzen Bundesligisten, der mit seinen Erfolgen in der Vergangenheit auch viele Hundert Kilometer entfernt Menschen begeisterte - die ihrem Verein auch jetzt noch, in Zeiten, in denen längst kein Seeler und Magath mehr für den HSV spielen, die Treue halten. In Hamburg gibt es derweil übrigens keinen Kleeblatt-Fanklub, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

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