0:1 am Mittwoch
Ohne sieben Profis: Ersatzgeschwächtes Kleeblatt verliert gegen Drittligist Ingolstadt
Nürnberger Nachrichten
Das Wetter war perfekt. Am Mittwochnachmittag strahlte die Sonne am blauen und wolkenlosen Himmel über Fürth, das Thermometer kletterte sogar knapp über den Gefrierpunkt - nach grauen und bitterkalten Tagen schienen die Voraussetzungen also perfekt für das zweite Testspiel des Kleeblatts. Zu dem hatten sich die Fürther den Drittligisten FC Ingolstadt auf den neuen, beheizten Trainingsplatz eingeladen.
Doch der Plan, den sich Alexander Zorniger für die Partie zurechtgelegt hatte, blieb Theorie. Bis zum Spielbeginn meldeten sich insgesamt zusätzlich zu den Verletztensieben Spieler krank oder angeschlagen ab - weshalb die Elf, die der Trainer auf den Platz schickte, so wohl nie mehr auflaufen wird - was man beim 0:1 (0:1) auch deutlich sah.
Ungewohnte Startelf der SpVgg Greuther Fürth
In der improvisierten Startelf verteidigte Angreifer Lukas Petkov zunächst rechts, Kerim Calhanoglu links in der Dreierkette, Gideon Jung durfte mal wieder, wie früher beim Hamburger SV, im defensiven Mittelfeld spielen. Nach 13 Minuten versuchte es Armindo Sieb, der gemeinsam mit Dennis Srbeny stürmte, aus der Drehung mit links und zwang den ehemaligen Fürther Marius Funk im Ingolstädter Tor zu einer ersten Parade.
Eine Minute später tauchte Gäste-Angreifer Julian Kügel frei vor Andreas Linde auf, brachte den Ball aber nicht an diesem vorbei - genauso wie Petkov auf der anderen Seite (15.). Weitere Chancen erspielte sich das Kleeblatt nicht, stattdessen jubelten in der 21. Minute die Ingolstädter. Benjamin Kanuric brachte eine Ecke perfekt auf den Kopf von Ryan Malone, der Linde keine Chance ließ.
Nach einer halben Stunde tauschten die Außenverteidiger Petkov und Meyerhöfer die Seiten. Kurz darauf kam Petkov, der nun links spielte, nach Flanke von Branimir Hrgota frei zum Abschluss - drosch den Ball aber auf der anderen Seite des Feldes ins Seitenaus (33.). Wenig später setzte sich Jung auf den beheizten Rasen und konnte nicht mehr weitermachen, nachdem er einige Minuten zuvor mit einem Ingolstädter zusammengestoßen war. Für ihm kam der 19 Jahre junge Philipp Müller.
Den Rückstand konnte das offensiv weitgehend ungefährliche Kleeblatt bis zur Halbzeit nicht mehr aufholen. Zum zweiten Durchgang tauschte Zorniger auf acht Positionen. Lediglich der für Jung eingewechselte Müller sowie Petkov, der in den Angriff rückte, sowie Maximilian Dietz, der sich die Kapitänsbinde überstreifte, blieben auf dem Feld.
Die besseren Chancen hatte aber weiterhin der Drittligist, während die sehr jungen Fürther zunächst kaum geordnet aus der eigenen Hälfte kamen. Chancen erspielte sich die gemischte Auswahl aus U23 und U19 in den ersten 25 Minuten keine - für höhere Aufgaben empfahl sich keines der Talente. 20 Minuten vor Schluss zirkelte Petkov einen Freistoß von links in den Winkel, Ex-Fürther Funk aber rettete seine Mannschaft mit einer sehenswerten Flugeinlage, der Nachschuss von Littig klatschte an den Pfosten.
Kurz darauf hätten die Gäste das Spiel fast entschieden, Daouda Beleme setzte eine Flanke von David Udogu per Kopf aber gegen die Latte. Mehr passierte bis zum Schlusspfiff nicht, weshalb das Kleeblatt auch das zweite Spiel der Vorbereitung verlor. Angesichts der personellen Umstände "fand ich es gar nicht so schlecht", sagte Zorniger hinterher. "Vom ein oder anderen hätte ich mir schon etwas mehr erwartet. Insgesamt war es aber okay und so zu erwarten."
Am Rande des Spielfelds klärte der Trainer auch auf, warum sieben Spieler ausfielen. Edgar Prib, Simon Asta, Jomaine Consbruch, Tim Lemperle und Robert Wagner plagen sich derzeit mit Magen-Darm-Problemen herum, Orestis Kiomourtzoglou hat sich in Stuttgart eine "Innenbandverletzung mit Einblutung" zugezogen, Torhüter Jonas Urbig setzte wegen leichter Achilessehnenprobleme aus - soll aber am Sonntag beim letzten Test in Basel wieder spielen können.
Fürth (1. Halbzeit): Linde; Dietz, Michalski, Calhanoglu - Petkov, Jung (37. Müller), Green, Meyerhöfer - Hrgota - Sieb, Srbeny.
Fürth (2. Halbzeit): Schaffran; Adiele, Dietz (75. Götzelmann), Schlicke - Mhamdi, Müller, Angleberger, Littig - Imeri - Bornschein, Petkov.
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