Stürmer-Arena

Beef am Ballermann: Malle-Disko nach zwei Monaten schon wieder umbenannt

sde

22.6.2022, 14:26 Uhr
Beef am Ballermann: Malle-Disko nach zwei Monaten schon wieder umbenannt

© Clara Margais, dpa

Noch Ende April feierte Schlagersänger Stefan Stürmer an der Seite von Micaela Schäfer, Ex-Bachelor Paul Janke und Mallorca-Kultfigur Ikke Hüftgold die Eröffnung der "Stürmer-Arena" in der Bierstraße auf der berühmt-berüchtigten Balearen-Insel. Der Party-Sänger hatte die Disko gemeinsam mit Gerlinde Weininger eröffnet. Die Gastronomin ist seit nun fast 35 Jahren mit ihrem "Münchner Kindl" an der Playa de Palma erfolgreich. Eine Bündelung der Kräfte eines bekannten Malle-Sängers im Vordergrund und einer erfahrenen Malle-Wirtin im Hintergrund schien also sinnvoll. Doch der Plan scheiterte nach nur zwei Monaten an einem Streit.

Der für den Club namensgebende Sänger äußerte in einem Facebook-Beitrag mit der Überschrift "Nicht mit meinem Namen" seinen Unmut über nahezu alle Punkte des Betriebs – von der Gastronomie und der Clubführung über die Preisgestaltung und Künstlerbetreuung bis hin zu Gast-Bewirtung und Gast-Freundschaft. "Vieles, was ich in den letzten Wochen erleben musste", so Stürmer, "ist mit meinem Verständnis und meiner Philosophie einfach nicht vereinbar".

Ein weiterer Kritikpunkt des Namensgebers: Jeglicher Unmut bei den Gästen sei stets auf ihn, nie aber auf Wirtin Weininger zurückgefallen. "Ich liebe diese Insel zu sehr, ich liebe Mallorca und die gesamte Partyschlagerszene mit euch allen und all meinen Kollegen zu sehr, als dass ich zusehen kann, wie Negatives auf dieser wunderbaren Insel mit meinem Namen in Verbindung gebracht wird", schrieb Stürmer bei Facebook. Entsprechend fasste der Sänger den Entschluss, seinen Namen nicht weiter zur Verfügung zu stellen.

Weininger kritisiert fehlendes Gespür für Malle-Eigenheiten

Doch freilich – wie kann es in einem Streit anders sein? – wartete nicht nur Stürmer, sondern auch dessen ehemalige Geschäftspartnerin und nun Widersacherin Weiniger mit Vorwürfen auf. "Er hat sich überall eingemischt, in Dinge, von denen er keine Ahnung hatte. Er hat auch die Besonderheiten von Mallorca nicht im Gespür gehabt. Kennt die speziellen Umstände hier nicht. Dabei kann man auf der Insel nicht alles so exakt nehmen wie in Deutschland und muss bei manchen Dingen entspannter sein", erklärte Weininger gegenüber der BILD. Außerdem beklagt Weininger, Stürmer habe sich zwar finanziell nicht am Lokal beteiligt, es aber als seinen Laden hingestellt.

Ein weiterer Streitpunkt, der letztlich zum Ende des Zusammenarbeit führte, liegt eigentlich im Kerngebiet Stürmers: seinen Auftritten. Diese hätten sich laut Weininger allerdings nicht mehr gerechnet, man hätte immer etwas drauflegen müssen. Ohnehin sei das Publikum inzwischen älter, die beliebte Musik eher in anderen Genres wie Schlager oder Disco-Fox zu finden. "Wir haben ihm für Juli keine Auftritte mehr bestätigt", konstatierte die Gastronomin schließlich.

Nun also endet die Kooperation mit Stürmer, der Diskobetrieb läuft allerdings weiter: Weininger benennt den Laden nun in "MK Arena – Tanzclub Münchner Kindl" um und möchte die Disko nun stärker an ihr Restaurant anbinden. Neue Schilder und Merchandise-Produkte sind bereits bestellt, alte Shirts werden notfalls an Obdachlosenvereine gespendet. Um zukünftig zahlreiche Besucher in den Club zu locken, will die Wirtin nun wieder auf klassischen Schlager zurückgreifen. "Zu dieser Musik hat Stürmer aber keine Beziehung."