Gesundheit gefährdet: Diese Tattoo-Farbe ist am schädlichsten für unsere Körper

Nürnberg/Graz - Gerade jetzt im Sommer ist es sichtbarer denn je: Immer mehr Leute sind tätowiert. Die Motive könnten dabei unterschiedlicher nicht sein, doch sie alle haben etwas gemeinsam: Die Farben, mit denen sie unter die Haut gestochen werden. Doch ein Großteil dieser Farben ist verunreinigt, wie eine neue Studie zeigt.

Zugegeben: Es lässt sich durchaus darüber diskutieren, ob Tattoos nun nötig sind oder nicht. Fakt ist: Immer mehr Menschen entscheiden sich zu dem permanenten Körperschmuck, weltweit ist inzwischen jeder fünfte Mensch tätowiert. Dabei variieren die Motive stark - ob es nun Erinnerungen an eine Reise sind, das Bildnis des Haustiers oder schlicht Hommagen an den Lieblingsfilm - sie alle haben eins gemeinsam. Nämlich die Tattoo-Farben, mit denen sie unter die Haut gestochen werden.

Eben diese Farben wurden kürzlich von Chemikern der Universität Graz und Forschern aus Schweden und Kanada untersucht. Dabei schauten sich die Wissenschaftler mehr als 70 gängige Tattoo-Farben an. Die Studie wurde nun veröffentlicht und zeigt ein alarmierendes Ergebnis: Neun von zehn Farben erfüllen nicht alle gesetzlichen Bestimmungen.

Arsen, Quecksilber und Blei

Das bedeutet etwas genauer: Jede zweite Probe war mit falschen Pigmenten belastet, Chrom und Nickel wurden sogar in allen Farben nachgewiesen. Walter Gössler vom Institut für Chemie der Universität Graz fasste die Erkenntnisse zusammen: Demnach verstießen 93 Prozent der Proben gegen mindestens ein gesetzlich vorgegebenes Kriterium. Bei der Hälfte der Produkte wurde bei den Pigmenten in der Farbe geschummelt.

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18.7.2020, 17:23 Uhr

Natürlich gibt es qualitative Unterschiede zwischen den Farben der ganzen Hersteller-Firmen. Die Metalle Nickel und Chrom, die in allen Proben gefunden wurden, sind für Menschen oftmals unverträglich. Auch mehrere Pigmente, die entweder verboten oder als bedenklich eingestuft sind, wurden in 61 Prozent der untersuchten Farben festgestellt.
Sogar Arsen, Quecksilber und Blei, die zu Blutvergiftungen führen können, wurden gefunden - wenn auch "nur" in jeweils einer Probe.

Die häufigsten Verunreinigungen enthielten der Studie zufolge rote Farbstoffe, die niedrigsten Schwarz und Weiß. Während Schwarz die beliebteste Farbe bei den Kunden ist, werden auch rote Tattoos immer häufiger gestochen. Die Verfasser der Studie fordern nun, dass Tattoo-Farben stärker kontrolliert und Kunden besser über etwaige Nebenwirkungen aufgeklärt werden.

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