Britische Forscher

Studie zeigt großen Unterschied: Booster verkürzt Dauer der Omikron-Symptome

13.4.2022, 05:49 Uhr
Wer sich mit Omikron infiziert, bemerkt häufig andere oder schwächere Symptome als jemand, der sich mit der Delta-Variante des Coronavirus angesteckt hat.

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber Wer sich mit Omikron infiziert, bemerkt häufig andere oder schwächere Symptome als jemand, der sich mit der Delta-Variante des Coronavirus angesteckt hat.

Die Untersuchung zeigt, dass auch die Dauer der Beschwerden verschieden zu anderen Varianten des Coronavirus ist. Und nicht nur das: Der Impfstatus soll zudem eine wichtige Rolle spielen.

Die Delta-Variante soll gravierendere Folgen nach sich ziehen als Omikron - das ist bekannt. Doch britische Wissenschaftler liefern nach einer Untersuchung namens "Zoe Covid Symptom Study" weitere Ergebnisse: Omikron-Erkrankte zeigen die Symptome in einem deutlich kürzeren Zeitraum.

Was ist eine "Zoe Covid Symptom Study"?

Die Zoe Covid Symptom Study ist eine App, die im Rahmen der epidemiologischen COVID-19-Forschung in Großbritannien entwickelt wurde - Mit dieser dokumentieren Infizierte ihre Krankheitssymptome. Bereits insgesamt mehr als vier Millionen Menschen nahmen mittlerweile daran teil. Die Dokumentationen werden dann von britischen Wissenschaftlern, unter anderem vom renommierten Kings College London, begutachtet.

Teilnehmer waren Zwei- oder Dreifachgeimpfte

Die Forscher berichten in dem Fachblatt The Lancet von einer Untergruppe an Teilnehmern der groß angelegten Studie. Sie gaben in der App an, welche Symptome sie bemerkten und wie lange diese anhielten. Insgesamt wurden die Angaben von rund 63.000 Personen genutzt. Denn genau diese Personen erholten sich innerhalb von 21 Tagen - und wurden daraufhin verglichen. Die Wissenschaftler betrachteten dabei die Anzahl der Tage, die bis zum Abklingen der akuten Symptome vergingen - sowohl bei Delta- als auch Omikron-Infizierten. Außerdem achteten sie darauf, ob es sich bei den Teilnehmern um zwei- oder dreifach Geimpfte handelt.

Unterschied in der Symptomdauer je nach Impfdosis

Die Ergebnisse zeigen nun: Die Dauer der akuten Symptome bei zweifach Geimpften betrug im Durchschnitt 8,3 Tage bei Omikron- und 9,6 Tage bei Delta-Infizierten. Bei dreifach Geimpften fiel der Unterschied größer aus: Bei Omikron-Erkrankten dauerte das Abklingen der Symptome ungefähr 4,4 Tage - Im Gegensatz dazu gaben Delta-Infizierte im Durchschnitt 7,7 Tage an.

Dreifach Geimpfte überwinden Delta-Symptome demnach etwa zwei Tage schneller als zweifach Geimpfte. Nach der Booster-Impfung verschwinden die Symptome sogar schneller: Der Studie zufolge ist das sogar fast vier Tage früher der Fall.

Auch die Symptome unterscheiden sich

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten unterschiedliche Häufigkeiten der Symptome. Bei einer Omikron-Erkrankung gaben beispielsweise 76,5 Prozent eine laufende Nase an - bei Delta meldeten dies 81,6 Prozent. Halsschmerzen gaben 70,5 Omikron- und 60,8 Delta-Infizierte an. Zudem meldeten Omikron-Erkrankte teilweise andere Anzeichen - So berichteten einige über eine heisere Stimme (42,6 Prozent) oder anhaltenden Husten (49,6 Prozent), wohingegen Delta-Infizierte eher den Geruchsverlust (52,7 Prozent) angaben.

Die Studie der britischen Forscher verdeutlicht es also: Es gibt Unterschiede im Krankheitsverlauf von Omikron- und Delta-Infektionen. Die Erkenntnis, dass auch die Dauer der Krankheitsanzeichen bei Omikron kürzer ausfällt, spricht für einen milderen Verlauf.

Die Forscher betonen: "Unsere Daten weisen auf [...] eine schnellere Auflösung der Symptome mit Omikron hin." Außerdem zeigten die Ergebnisse, dass Omikron "viel übertragbarer zu sein scheint als frühere Varianten, aber weniger schwerwiegend in geimpften Populationen".

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