Als kleine Werkstatt fing es an

125 Jahre: Siemens feiert Börsenjubiläum - und der Aktienkurs erreicht ein Allzeithoch

Stefanie Banner

Politik und Wirtschaft

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8.3.2024, 11:13 Uhr
Siemens ist seit 125 Jahren an der Börse.

© dpa; VNP-Collage Siemens ist seit 125 Jahren an der Börse.

Am 8. März 1899 wurden erstmals Siemens-Aktien auf dem Parkett der Berliner Börse gehandelt, wie der Konzern mitteilt: Damit ist Siemens nach eigenen Angaben eines der ältesten ununterbrochen notierten Unternehmen in der deutschen Börsengeschichte - und gehört zu den Top 100 der wertvollsten Unternehmen weltweit. "Unser 125-jähriges Jubiläum an der Börse unterstreicht unsere Innovationskraft, Transformationsfähigkeit und Finanzstärke, die Siemens zu einem weltweit führenden globalen Technologieunternehmen und einem relevanten Akteur am Kapitalmarkt gemacht haben", sagt Finanzvorstand Ralf P. Thomas.

Börsendebüt in Berlin

Gegründet wurde Siemens am 1. Oktober 1847 in Berlin als kleine Werkstatt von Zeigertelegrafen. Bereits wenige Jahrzehnte nach der Unternehmensgründung war Siemens nach eigenen Angaben ein international erfolgreiches Unternehmen. Während der Firmengründer Werner von Siemens noch die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft ablehnte und das Unternehmen komplett in der Hand der Familie halten wollte, war Carl von Siemens, der jüngere Bruder des Firmengründers, überzeugt, dass "eine Aktien-Gesellschaft […] sehr viel mächtiger ist, als ein Privatgeschäft".

Um sich im Zuge der dynamischen Wirtschaftsentwicklung in der Elektroindustrie ab den 1890er-Jahren Zugang zu neuen Finanzierungsmöglichkeiten zu verschaffen und damit die Wachstumschancen insbesondere bei Großprojekten weiter nutzen zu können, öffnete sich das Unternehmen dem Kapitalmarkt: die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft als Siemens & Halske AG erfolgte 1897, das Börsendebüt im März 1899.

Wie begehrt das neue Siemens-Papier war, zeigte sich bereits bei seiner Subskription am 4. März. Diese musste Siemens zufolge sogleich wieder geschlossen werden, da die Aktie innerhalb kürzester Zeit überzeichnet war. Ab dem 8. März 1899 wurden dann erstmals Siemens-Aktien an der Berliner Börse gehandelt. Auch an diesem ersten Handelstag legte die Aktie nach Siemens-Angaben "einen fulminanten Start" hin – ihr Kurs stieg bis Handelsschluss um 195 Prozent zum Nennwert.

Im DAX seit der ersten Stunde

Ein weiterer Meilenstein in der Börsengeschichte der Siemens AG, als welche das Unternehmen seit 1966 firmiert, sei die Aufnahme in den 1988 neu eingeführten Deutschen Aktienindex (DAX) gewesen, so der Konzern: Seitdem ist Siemens ununterbrochen im wichtigsten Leitindex für den Finanzplatz Deutschland gelistet. Im Zuge seiner Transformation hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge wiederholt Geschäftsbereiche abgespalten. Darunter wurden viele als eigenständige Unternehmen an die Börse gebracht.

Heute befinden sich im DAX neben Siemens drei "weitere große Innovationsführer ihrer Branchen, die Siemens entstammen", so das Unternehmen. "Zusammen stehen sie derzeit für knapp ein Sechstel des DAX-Indexgewichtes": Siemens AG, Siemens Healthineers AG, Siemens Energy AG und Infineon Technologies AG.

"Als kapitalmarktorientiertes Unternehmen ist Siemens bestrebt, seinen Aktionären eine attraktive Rendite zu bieten", teilt der Konzern weiter mit. Allein für die vergangenen zehn Geschäftsjahre habe Siemens Dividenden in Höhe von insgesamt über 30 Milliarden Euro ausgeschüttet. Auch jüngst setzte sich die "Erfolgsgeschichte von Siemens an der Börse fort", so das Unternehmen: Seit Beginn des Geschäftsjahres legte die Aktie um weitere rund 34 Prozent zu und erreichte am 1. März ein Allzeithoch von 184,84 Euro.

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