GDL im Tarifkonflikt mit Bahn

Ab Donnerstag 35 Stunden Streik: Deutsche Bahn rechnet mit "massiven Einschränkungen" für Fahrgäste

Nina Eichenmüller

Redaktion Politik und Wirtschaft

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4.3.2024, 11:18 Uhr
Fahrgäste müssen wieder damit rechnen, dass es zu längeren Streiks und zu erheblichen Einschränkungen im Schienenverkehr kommen kann.

© Jens Büttner/dpa Fahrgäste müssen wieder damit rechnen, dass es zu längeren Streiks und zu erheblichen Einschränkungen im Schienenverkehr kommen kann.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat einen weiteren Streik im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn angekündigt. Der Ausstand solle 35 Stunden dauern und im Personenverkehr am Donnerstag um 2.00 Uhr beginnen, sagte GDL-Chef Claus Weselsky.

"Die Forderungen der GDL nach einer 35-Stunden-Woche hat der Bahnvorstand bis heute scheinbar nicht verstanden", heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Aus diesem Grund will die GDL dem Management der Deutschen Bahn "diese Zahl ins Gedächtnis rufen" und deshalb 35 Stunden streiken.

Keine Garantie auf rechtzeitige Information für Reisende

Von Donnerstag, 7. März 2024, 2.00 Uhr, bis Freitag, 8. März 2024, 13.00 Uhr, sind alle Mitarbeitenden der Deutschen Bahn (DB) aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Der Streik im Güterverkehr wird bereits am Mittwoch, 6. März 2024, um 18.00 Uhr beginnen und am Freitag, 8. März 2024, um 5.00 Uhr enden. GDL-Chef Klaus Weselsky plant in Zukunft zu "Wellenstreiks" aufzurufen, um den Druck weiter zu erhöhen. In der Mitteilung heißt es: "Die GDL weist schon jetzt darauf hin, dass sie bei künftigen Streiks eine rechtzeitige Information der Reisenden nicht mehr gewährleisten kann."

Die Deutsche Bahn schreibt zu dem angekündigten Streik, dass sie von "massiven Auswirkungen" auf den Bahnbetrieb ausgehe, ihre Fahrgäste allerdings "so schnell und umfassend wie möglich informieren" möchte.

Scharf kritisiert die DB, dass die GDL weitere Streiks plant, ohne diese rechtzeitig anzukündigen: "Diese sogenannten Wellenstreiks sind eine blanke Zumutung für unsere Fahrgäste."

Regionalverkehr wird stark eingeschränkt sein

Für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr wird die DB wie beim letzten Streik ein Grundangebot anbieten und im Fernverkehr längere Züge mit mehr Sitzplätzen einsetzen. Die DB empfiehlt für Fernreisen so früh wie möglich einen Sitzplatz zu reservieren. Welche Züge im Regionalverkehr fahren werden, unterscheide sich sehr stark, so die DB in einer Mitteilung: "In jedem Fall wird es auch im Regionalverkehr massive Einschränkungen geben." Fahrgäste sollten sich 24 Stunden vorher informieren, ob die geplante Verbindung besteht oder gestrichen wurde.

"Alle Fahrgäste, die bis einschließlich 4. März ein Ticket für eine Reise im Zeitraum vom 7. März bis 8. März gekauft haben und diese aufgrund des GDL-Streiks verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen", erklärt die DB. Das Ticket gelte dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Fahrgäste im Fernverkehr haben zudem die Möglichkeit, ihre Reise vorzuverlegen und ab sofort zu fahren.