"Ohne finanzielle Einbußen"

Bei Geburt: Siemens Energy stellt Väter zwei Wochen bezahlt frei

22.4.2024, 14:45 Uhr
3,5 Monate bezahlte Auszeit bei der Geburt eines Kindes – Siemens Energy will diesen Standard bei seinen Mitarbeitern weltweit einführen.

© Sebastian Kahnert/dpa 3,5 Monate bezahlte Auszeit bei der Geburt eines Kindes – Siemens Energy will diesen Standard bei seinen Mitarbeitern weltweit einführen.

Geburt, Trauerfall oder Pflege von Familienangehörigen: Siemens Energy hat angekündigt, seinen Beschäftigten bei bestimmten Ereignissen und Lebensumständen weltweit bezahlten Sonderurlaub zu gewähren. Das gelte, so der Konzern in einer Mitteilung, wenn es in dem betreffenden Land keine vergleichbaren gesetzlichen Regelungen gebe.

Konkret bietet Siemens Energy künftig 14 Wochen bezahlte Freistellung bei der Geburt oder Adoption eines Kindes für einen der Sorgeberechtigten. Da in Deutschland in diesen Bereichen bereits Schutzzeiten über mindestens diesen Zeitraum vorgeschrieben sind, ändert sich für Beschäftigte in Deutschland und der EU nichts.

Ein Novum aber ist, dass auch das weitere Elternteil zwei Wochen bezahlten Sonderurlaub erhalten soll. Zwar steht dieses Vorhaben auch im Koalitionsvertrag der Ampelparteien, aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Lage vieler Unternehmen hatte es Familienministerin Lisa Paus (Grüne) verschoben. Die bezahlte Auszeit für frisch gebackene Väter aber ist noch für das Jahr 2024 angekündigt.

Siemens-Vorstand: "Manchmal tritt der Beruf in den Hintergrund"

"Es gibt persönliche Ereignisse im Leben, die den beruflichen Alltag in den Hintergrund treten lassen", so Tim Holt, Arbeitsdirektor und Mitglied des Vorstands von Siemens Energy. In solchen Situationen wolle Siemens seine Mitarbeitenden dabei unterstützen, "Familie und Beruf auch in besonderen Lebensumständen vereinbaren zu können, ohne finanzielle Einbußen oder gar den Verlust des Arbeitsplatzes befürchten zu müssen".

Die neue globale Regelung setze vor allem dort Maßstäbe, wo sie über die gesetzlichen Standards hinausgeht. Dem Konzern zufolge betreffe das bei der Freistellung zur Geburt 40 von 90 Ländern, in denen Siemens Energy vertreten ist, darunter die USA und Brasilien. Bei den freien Tagen im Trauer- oder Pflegefall treffe das sogar auf 50 Staaten zu, darunter Großbritannien.

Beim Todesfall von Partnern oder Kindern gewährt Siemens Energy fünf freie bezahlte Arbeitstage, beim Tod eines Elternteils drei. Für Beschäftigte, die Familienangehörige pflegen, gibt es fünf zusätzliche Urlaubstage im Jahr.

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