"Sozialverträglicher" Job-Abbau geplant

Bosch will bis zu 1500 Stellen streichen - diese Standorte sind betroffen

11.12.2023, 10:09 Uhr
An zwei Standorten sehe Bosch einen Anpassungsbedarf von bis zu 1500 Personalkapazitäten, teilte eine Sprecherin mit. 

© Uwe Lein/dpa/Symbolbild An zwei Standorten sehe Bosch einen Anpassungsbedarf von bis zu 1500 Personalkapazitäten, teilte eine Sprecherin mit. 

Der Autozulieferer Bosch erwägt einen größeren Abbau von Stellen in der Antriebssparte. An den Standorten Feuerbach und Schwieberdingen in Baden-Württemberg sehe das Unternehmen einen Anpassungsbedarf von bis zu 1500 Personalkapazitäten in den Bereichen Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb, teilte eine Sprecherin am Montag mit. Zuvor hatte die "Automobilwoche" darüber berichtet.

Auch am Standort Nürnberg herrschte bis vor kurzem noch große Sorge um die Zukunft der Arbeitsplätze, da das hiesige Werk stark von Produkten für den Verbrennungsmotor abhängt. Inzwischen blickt die Belegschaft etwas zuversichtlicher in die Zukunft, insbesondere aufgrund des im Juli beschlossenen Ausschlusses betriebsbedingter Kündigungen bis 2027 und einer stärkeren Einbeziehung der Betriebsräte in strategische und wirtschaftliche Planungen.

Bosch will Betriebsräte einbeziehen

Bosch stehe laut der Sprecherin in einem engen Austausch mit den Arbeitnehmervertretern in Feuerbach und Schwieberdingen. Die Betriebsräte würden vor Entscheidungen strukturiert einbezogen und könnten Handlungsalternativen einbringen. Der Prozess solle sozialverträglich gestaltet werden. "Dabei wollen wir auf die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, auf das Angebot von Qualifizierungsprogrammen für Wachstumsbereiche, aber auch Vorruhestandsregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen setzen", teilte die Sprecherin mit.

Bosch stehe laut der Sprecherin selbstverständlich zu der erst im Sommer mit Arbeitnehmervertretern geschlossenen Zukunftsvereinbarung, welche betriebsbedingte Kündigungen für knapp 80 000 Beschäftigte in der Zulieferersparte in Deutschland bis Ende 2027 ausschließt.

Als Grund für den geplanten Abbau nannte sie die Transformation der Automobilindustrie, welche mittelfristig große Auswirkungen auf die gesamte Branche habe. Der Übergang zur Elektromobilität erfordere hohe Vorleistungen und gehe mit einem sinkenden Beschäftigungsbedarf einher. Eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation und negative Wechselkurseffekte verschärften die Situation.

Standort Nürnberg setzt auf viele kleine Produkte

Auch im Nürnberger Werk ist der Wandel zur Elektromobilität noch ein Thema mit Fragezeichen, zu den wichtigsten Produkten zählen Pumpen für die Benzin-Direkteinspritzung. Ein ähnlich bedeutsames Ersatzprodukt ist bislang nicht in Sicht. Die Werksleitung setzt auf die Strategie, nicht auf ein großes neues Erzeugnis zu setzen, sondern technologieoffen auf verschiedene kleinere Produkte.

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