Arbeitgeber müssen Möglichkeit bieten

Frankens Top-Firmen: Lassen sich geimpfte Mitarbeiter weiterhin testen?

8.11.2021, 05:55 Uhr
Bei der Nürnberger Versicherung steht den Mitarbeitern weiterhin eine Teststraße zur Verfügung - testen müssen sie sich allerdings selbst. 

© Nürnberger Versicherung Bei der Nürnberger Versicherung steht den Mitarbeitern weiterhin eine Teststraße zur Verfügung - testen müssen sie sich allerdings selbst. 

Noch gilt die epidemische Lage von nationaler Tragweite in Deutschland. Läuft sie am 24. November aus, ändert sich für viele Beschäftigte in Nürnberg der Arbeitsalltag. Denn: Mit dem Ende der epidemischen Lage endet auch die SARS-CoV-Arbeitsschutzverordnung. In Betrieben fallen damit die kostenlosen Selbsttests weg, die der Arbeitgeber seinen Beschäftigten vor Ort zwei Mal pro Woche anbieten muss. Diese Angebotspflicht gilt zwar nur für ungeimpfte Mitarbeiter, allerdings darf der Arbeitgeber nicht fragen, ob seine Mitarbeiter geimpft oder genesen sind.

Derzeit steigt die Zahl der Corona-Infektionen und die ersten Bundesländer überlegen, ob sogar Geimpfte und Getestete wieder Tests machen sollten. In Bayern gelten am Arbeitsplatz bereits neue Regeln. Seit Dienstag steht die Krankenhausampel auf Rot, damit gilt die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz für Betriebe mit mindestens 10 Mitarbeitern. Vor der Verschärfung waren die Tests am Arbeitsplatz freiwillig. Bei Nürnberger Arbeitgebern wurden diese freiwilligen Tests unterschiedlich nachgefragt.

Bei der Sparkasse Nürnberg ist momentan nur ein Viertel der Mitarbeiter vor Ort. In den vergangenen drei Monaten hätten annähernd 60 Prozent der Angestellten die Möglichkeit für der kostenlosen Tests genutzt. Im Oktober sei laut einer Sprecherin die Nachfrage wieder gestiegen.

Eigenes Testpersonal

Auch im Erlebnisbad Palm Beach will man sich wieder mehr testen, die Nachfrage ist seit Juni gestiegen. Für Personal mit Kundenkontakt gilt im Palm Beach schon seit längerem die 3G-Pflicht. Mittlerweile setzt das Unternehmen auf geschultes Testpersonal im Betrieb, "damit die Ergebnisse schneller vorliegen", erklärt Prokuristin Stefanie Klötzl.

Beim Betreiber des Nürnberger Messezentrums ist die Anzahl der Tests im Oktober ebenfalls gestiegen, was allerdings mit dem Beginn des Messebetriebes Ende September zusammenhängt. 90 Prozent der Mitarbeiter kommen laut einem Unternehmenssprecher wieder ins Büro. Eine interne Befragung habe ergeben, dass ebenfalls 90 Prozent vollständig geimpft seien.

Der Energiekonzern N-Ergie setzt aufs Impfen: Laut Sprecherin appelliere das Unternehmen an seine Mitarbeiter, sich impfen zu lassen, um das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes zu reduzieren.

Am Nürnberger Standort von Siemens zeigt sich ein Rückgang bei den Tests. Wie ein Sprecher mitteilt, liege das vermutlich daran, dass sich viele Geimpfte und Genesene nicht mehr so häufig selbst testen wie im Juni.

Die Nürnberger Versicherung kann derzeit keinen Rückgang bei den Tests feststellen. Die Mitarbeiter können sich in der Firmenzentrale in einer Teststraße weiterhin selbst testen. Auf die steigenden Infektionszahlen hat das Unternehmen bereits reagiert: Bis Ende des Jahres wurden die betriebsinternen Corona-Maßnahmen verlängert.

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