Jetzt trifft es wieder die Passagiere

Mehrtägiger Streik bei Lufthansa: Diese Flüge von und nach Nürnberg könnten betroffen sein

Nina Eichenmüller

Redaktion Politik und Wirtschaft

E-Mail zur Autorenseite

4.3.2024, 13:57 Uhr
Zwischen Nürnberg und dem Drehkreuz Frankfurt fliegen täglich Maschinen der Fluggesellschaft Lufthansa - einige Flüge könnten Ende dieser Woche aufgrund des Streiks entfallen.

© Daniel Karmann/dpa, NNZ Zwischen Nürnberg und dem Drehkreuz Frankfurt fliegen täglich Maschinen der Fluggesellschaft Lufthansa - einige Flüge könnten Ende dieser Woche aufgrund des Streiks entfallen.

Der nächste Verdi-Warnstreik bei der Lufthansa trifft wieder die Passagiere. Die Gewerkschaft rief am Montag das gesamte Bodenpersonal für Donnerstag und Freitag dieser Woche zu einem Ausstand auf. Er soll in den passagiernahen Bereichen am Donnerstag um 4.00 Uhr beginnen und am Samstag um 7.10 Uhr enden. Im laufenden Tarifkonflikt für rund 25.000 Bodenbeschäftigte hatte es bereits zwei Warnstreikwellen gegeben, die den Passagierverkehr jeweils für rund einen Tag lahmlegten.

Zubringer-Flüge im Blick

Für Passagiere am Albrecht-Dürer-Flughafen in Nürnberg könnte der Streik nun wieder zu längeren Wartezeiten und annullierten Flügen führen. Zwar gibt es in Nürnberg direkt kein Lufthansa-Personal, wie Sprecher Jan Beinßen erklärt, allerdings könnten die Zubringer-Flüge aus und nach Frankfurt gestrichen werden.

Mehrmals täglich bringen Maschinen die Gäste von Nürnberg zum Drehkreuz nach Frankfurt und zurück. "Je nachdem, welche Flüge in Frankfurt gestrichen werden müssen aufgrund des Streiks, wird es auch die Passagiere in Nürnberg betreffen", sagt Beinßen. Im Moment könnten jedoch noch keine konkreten Aussagen dazu getroffen werden.

Die Lufthansa Group sagt auf Nachfrage ebenfalls, dass es aktuell noch zu früh sei, um die konkreten Auswirkungen des geplanten Streiks zu nennen. "Wir müssen jetzt erstmal planen, welche Flüge wir fliegen lassen können", heißt es. Aber die Zubringer-Flüge von und nach Nürnberg "könnten durchaus betroffen sein".

Passagierverkehr bisher bewusst ausgelassen

In der vergangenen Woche hatte Verdi Lufthansa-Betriebsteile in der Technik und Frachtabfertigung bestreikt, um ein verbessertes Angebot des Unternehmens zu erzwingen. Bislang ist die nächste Runde für den 13. und 14. März angesetzt. Für frühere Gespräche ist Verdi nur bei einem erhöhten Angebot bereit.

Laut Verdi traten am Samstag Beschäftigte in den Ausstand, die bei Lufthansa Cargo die Beladung von Maschinen steuern oder für die Abwicklung der Fracht zuständig sind. Laut einer Lufthansa-Sprecherin gab es wegen des Warnstreiks zum Beispiel Annahmestopps für Spezialfracht. Man versuche jetzt, den Rückstau schnellstmöglich abzuarbeiten.

Die Lufthansa hatte sich über die fortgesetzten Warnstreiks empört gezeigt und besonders die Vorbedingungen von Verdi kritisiert, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Konzern stellte deswegen die Tarifverhandlungen insgesamt infrage.

Gewerkschaft: Der Druck soll steigen

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky bedauerte in einer Mitteilung die Auswirkungen auf Passagiere: "In den vergangenen Tagen haben wir bewusst den Passagierverkehr mit unseren Streiks ausgelassen. Lufthansa vermittelt uns mit dem Ignorieren unserer Verhandlungsaufforderung jedoch, dass sie sich erst bewegen wird, wenn der Druck weiter steigt. Für die Passagiere braucht es dringend Lösungen und Zuverlässigkeit. Die Beschäftigten und wir sind bereit, dies mit einem ernsthaften Angebot herzustellen."

Verdi hatte 12,5 Prozent mehr Geld und eine Inflationsausgleichsprämie bei einem Jahr Laufzeit gefordert. Die Lufthansa hat bislang bei 28 Monaten Laufzeit 10 Prozent höhere Gehälter angeboten.

Verwandte Themen


Keine Kommentare