Filialgeschäft betroffen

Nach Görtz und Reno-Rettung: Weiteres bekanntes Schuhgeschäft ist insolvent

Eva Orttenburger

Online-Redaktion

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26.12.2022, 18:31 Uhr
Der Schuhkonzern Ara schickt seine Tochterunternehmen Klauser und Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz. (Symbolfoto)

© Pixabay Der Schuhkonzern Ara schickt seine Tochterunternehmen Klauser und Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz. (Symbolfoto)

Viele Kinder sind mit dem legendären "Lurchi" des Schuh-Unternehmens Salamander groß geworden. Seit 1937 gibt es die Lurchi-Hefte rund um die Erlebnisse des Feuersalamanders, der zur Kult-Werbefigur des Kinder-Schuhgeschäfts wurde.

Doch jetzt sieht es düster aus mit dem Unternehmen Salamander. Nach Informationen der WirtschaftsWoche schickt der Mutterkonzern Ara die Tochter Klauser und die Einzelhandelssparte von Salamander in die Schutzschirm-Insolvenz. Betroffen sind laut dem Blatt 93 Filialen in Deutschland, in denen insgesamt etwa 950 Vollzeitbeschäftigte arbeiten. In Franken gibt es Salamander-Filialen in Nürnberg, Würzburg und Karlstadt am Main. Zudem gibt es in der Oberpfalz ein Ladengeschäft in Regensburg.

Die Geschäfte sollen vorerst weiterlaufen, auch die Gehälter seien bis einschließlich Februar 2023 gesichert. Ziel des Schutzschirmverfahrens sei es, die Sanierung des angeschlagenen Unternehmens aus eigener Kraft zu ermöglichen. Ein gerichtlich bestellter Sachwalter übernimmt nun die Aufsicht über die Rettungsmission.

Insolvenz von Salamander: Das sind die Gründe

Die Ara-Gruppe soll bereits seit der Corona-Pandemie mit finanziellen Problemen im Einzelhandel zu kämpfen haben. Der Umsatz ging im Geschäftsjahr 2020 stark zurück. Auch in den Jahren 2021 und 2022 sollen die Zahlen rückläufig sein. Erst im Geschäftsjahr 2023 könne sich das Unternehmen womöglich aus dem umsatzschwachen Tief befreien. Allerdings würde auch der Krieg gegen die Ukraine zu einer Kaufzurückhaltung bei den Konsumenten führen.

"Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen gut zwei Jahren den Einzelhandel bereits massiv belastet", erklärt der Restrukturierungsexperte Sven Tischendorf, der mit Alexander Höpfner die Geschäftsführung bei der Sanierung operativ unterstützt, in einer Pressemitteilung. "Nun kommen in Folge des Ukrainekriegs steigende Energiekosten, hohe Inflation und eine erhebliche Eintrübung des konjunkturellen Umfelds hinzu."

Zur Ara-Gruppe gehören auch die Marken Ara Shoes und Lloyd, die Kinderschuhmarke Lurchi und die Handelsmarke Salamander. Sie sind jedoch nicht Teil des Schutzschirmverfahrens. Dieses bezieht sich lediglich auf das Filialgeschäft von Salamander.

Für Salamander ist es nicht die erste Insolvenz. Bereits im Jahr 2009 ging die damalige Mutterholding Egana Goldpfeil Pleite, Salamander wurde daraufhin von Ara übernommen.