Massive Störungen

Nach IT-Chaos bei Postbank: Verbraucherzentrale Bayern fordert pauschale Entschädigung

18.4.2024, 14:31 Uhr
Aufgrund anhaltender Probleme bei Postbank und DSL Bank fordert die Verbraucherzentrale pauschale Entschädigungen für Kunden.

© Marijan Murat/dpa Aufgrund anhaltender Probleme bei Postbank und DSL Bank fordert die Verbraucherzentrale pauschale Entschädigungen für Kunden.

"Um die Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu stärken, brauchen wir dringend einen gesetzlich pauschalierten Entschädigungsanspruch bei solch eklatanten Störungen der Bankdienstleistungen", fordert Marion Zinkeler, geschäftsführende Vorständin der Verbraucherzentrale Bayern, von der Politik. "Es kann nicht sein, dass Finanzdienstleister durch selbstverschuldete, massive Störungen keine nennenswerten Konsequenzen zu befürchten haben."

Die Entschädigungspauschalen müssten laut der Verbraucherzentrale Bayern für Kunden einfach durchsetzbar und so hoch sein, dass längere IT-Störungen bei Banken gar nicht erst entstehen. "Einen gesetzlich pauschalierten Entschädigungsanspruch gibt es bereits bei der europäischen Fluggastrechteverordnung. Das wäre auch bei Bankdienstleistungen umsetzbar", sagt Sascha Straub, Referatsleiter Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Bayern.

Entschädigungsanspruch hat zwei Effekte

"Ein solcher Anspruch hätte zwei Effekte: Kunden könnten einfacher und schneller entschädigt werden; gleichzeitig hätte der Anspruch eine disziplinierende Wirkung auf das Verhalten der Banken", so Straub. Ein niedrigschwelliger Zugang für Verbraucher wäre beispielsweise über ein Online-Portal organisierbar. Dies würde auch die Motivation zur Geltendmachung von Entschädigungsansprüchen deutlich erhöhen.

Hintergrund dieser Forderungen sind die anhaltenden Probleme von Postbank- und DSL-Bank-Kunden: Seit dem ersten Halbjahr 2023, als die Postbank ihre IT-Systeme zum Mutterkonzern Deutschen Bank verschoben hat, häufen sich die Beschwerden über den Kundenservice und Problemen mit den Konten.

Eine verbraucherfreundliche Pauschalerstattung lehnt die Deutsche Bank laut Verbraucherzentrale ab. Sie habe lediglich angekündigt, berechtigte Ansprüche zu erstatten. Damit Betroffene nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben, müssten die Mehraufwendungen gegenüber der Deutschen Bank dargelegt und eingefordert werden, raten die Experten bislang. Auf der Homepage der Verbraucherzentrale www.verbraucherzentrale.de gibt es weitere Informationen sowie ein Forderungsschreiben.

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