Nach schlechten Zahlen im Vorjahr

Nürnberger Umweltbank sieht sich wieder auf Kurs - trotzdem keine Dividende für Aktionäre

15.5.2024, 11:49 Uhr
Flaggen der Umweltbank Nürnberg.

© Umweltbank Nürnberg/Umweltbank Nürnberg Flaggen der Umweltbank Nürnberg.

Die Nürnberger Umweltbank, eine der größten deutschen Banken mit ökologischer Ausrichtung, ist nach eigenen Angaben wieder auf Kurs. Die organisatorische Neuaufstellung der Bank komme schnell voran, heißt es in einer Mitteilung. "Wir erwarten, dass die volle Leistungsfähigkeit der Bank im Sommer hergestellt ist und frei werdende Kapazitäten für weiteres Wachstum sowie für die Kundenbetreuung aktiv eingesetzt werden können", so Vorstandssprecher Dietmar von Blücher. Die Gesamtkapitalquote sei von Ende 2023 bis Ende März 2024 von 15,9 auf 16,4 Prozent geklettert.

Im Jahr 2022 hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bei einer Sonderprüfung Mängel in der Geschäftsorganisation der Umweltbank festgestellt. Die Beanstandungen bezogen sich vorwiegend auf Prozesse des Kreditgeschäfts und auf die interne Revision. Am 26. Februar 2024 hatte die Bafin einen Sonderbeauftragten bestellt, der die Abläufe überwachen soll.

Die Umweltbank habe sich im ersten Quartal von Beteiligungen getrennt, darunter an Windparks und Immobilien, sagte Blücher. Die Veräußerung verbliebener Beteiligungen solle konsequent vorangetrieben werden. Weitere Veränderungen im Portfolio würden im Jahresverlauf auch zu positiven Gewinnbeiträgen führen, weil bestimmte Positionen aufgelöst und zu deutlich verbesserten Konditionen wieder angelegt werden könnten. Im ersten Quartal stand ein Vorsteuerverlust von 10,7 Millionen Euro zu Buche. Blücher stellte den Aktionären auch für 2024 keine Dividende in Aussicht.

Der Vorstand der Umweltbank: Dietmar von Blücher (von links), Heike Schmitz, Goran Bašić.

Der Vorstand der Umweltbank: Dietmar von Blücher (von links), Heike Schmitz, Goran Bašić. © UmweltBank MPR

Ende 2023 beschäftigte die "grüne Bank" 354 Menschen, 22 mehr als im Vorjahr. Sowohl die Kundenzahl als auch das Einlagenvolumen blieben 2023 stabil, so das Kreditinstitut.

Laut Pressemeldung war die Nachfrage nach Krediten trotz der Krise am Bau hoch: Insgesamt vergab die Bank neue Darlehen in Höhe von rund 460 Millionen Euro. Etwa drei Viertel davon entfielen auf Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien.

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