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Schlag für die Innenstädte und Mitarbeiter: Esprit ist pleite - Läden in der Region sind betroffen

15.5.2024, 12:28 Uhr
Der Modekonzern Esprit ist pleite. Schon länger hatte sich ein Negativtrend abgezeichnet.

© Rolf Vennenbernd/dpa Der Modekonzern Esprit ist pleite. Schon länger hatte sich ein Negativtrend abgezeichnet.

Beben in der Modebranche: Die bekannte Handelskette Esprit wird am heutigen Mittwoch beim Amtsgericht in Düsseldorf Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Darüber berichtet vorab die "TextilWirtschaft" mit Verweis auf das Unternehmen. Neben der Esprit Europe GmbH wird der Konzern für sechs weitere Tochtergesellschaften Insolvenz anmelden, heißt es weiter. Betroffen sind 1500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, zahlreiche auch aus der Region. Sie werden, heißt es in dem Medienbericht weiter, im Laufe des heutigen Tages über die Insolvenz informiert.

Wie das Fachportal "Fashion United" berichtet, wird die Kanzlei Gerloff Liebler Rechtsanwälte das Unternehmen bei der Umstrukturierung helfen. Ziel sei es, das Unternehmen fortzuführen. Die Filialen bleiben bis auf Weiteres geöffnet, der Geschäftsbetrieb geht wie gewohnt weiter.

"Esprit ist eine weltweit bekannte Marke für Mainstream-Mode, die aber seit geraumer Zeit unter sinkenden Umsätzen, verbunden mit zahlreichen Umstrukturierungen und Managementwechseln, leidet", sagte Gerloff laut Fashion United. "Die Eigenverwaltungsverfahren sollen die Chance eröffnen, die europäischen Aktivitäten von ihrer Struktur und vom Produkt her so aufzustellen, dass sie nachhaltig profitabel werden können."

Im April mussten schon die beiden Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Belgien Insolvenz anmelden. Seitdem war es Insidern zufolge nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der deutsche Mutterkonzern in die Insolvenz rutschen würde.

Hauptsitz von Esprit ist in Hongkong, bis 2021 unterhielt der Konzern jedoch auch eine Zentrale im deutschen Ratingen. Das Unternehmen ist mittlerweile in über 30 Ländern aktiv und gehört auch in Deutschland zu einem der bekanntesten High-Street-Marken im Land. Schon im Jahr 2020 durchlief Esprit ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren. Damals wurde rund ein Drittel der Belegschaft entlassen, 100 Filialen wurden geschlossen.

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