Schließungen in Franken? Wie es für Real-Filialen jetzt weitergeht

17.3.2021, 20:49 Uhr
Real steht zum Verkauf - nur welche Filialen werden von Edeka übernommen? Und welche nicht? 

© Rolf Vennenbernd, dpa Real steht zum Verkauf - nur welche Filialen werden von Edeka übernommen? Und welche nicht? 

Es ist eine Übernahme der Superlative. 55 Milliarden Euro Umsatz, über 11.000 Märkte und noch mehr Mitarbeiter - Edeka ist unangefochtener Marktführer im Lebensmittelhandel. Nun schluckt das Unternehmen mit Real SB einen der größten Mitbewerber. Am Mittwoch gab das Bundeskartellamt nach einer umfangreichen Prüfung grünes Licht für die Übernahme. Die Wettbewerbshüter nennen dabei aber auch einige Bedingungen.

"Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde", sagt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes. "Edeka musste deshalb auf rund 30 Prozent der geplanten Übernahmen verzichten." Nur so könne sichergestellt werden, dass Verbraucher auch künftig zwischen verschiedenen Anbietern wählen können - und kein Monopol entsteht. Das erzeuge "Wettbewerbsdruck und sorgt so für bessere Preise, Auswahl und Qualität", erklärt Mundt.

Handelsriese muss 21 Standorte abgeben

In monatelanger Kleinstarbeit nahm das Kartellamt jeden Real-Standort ins Visier. 51 Filialen darf Edeka ohne Auflagen übernehmen, in sechs Fällen müssen Teilflächen für mindestens zehn Jahre an Mitwettbewerber vermietet werden - oder aber eigene Standorte vorher schließen. 21 Standorte muss der Handelsriese aber abgeben.


Real-Schließung: Neustadts Bürgermeister spricht von "Worst Case"


In Franken betrifft das lediglich die Filiale in Neustadt an der Aisch. Dass der Markt in der Karl-Eibl-Straße geschlossen wird, war bereits klar - auch wenn selbst die Lokalpolitik von den Plänen eiskalt überrascht wurde. "Ich habe es nicht erwartet, aber befürchtet", sagte Bürgermeister Klaus Meier. Durch die Auflagen des Kartellamtes ist aber klar, dass zumindest Edeka den Markt nicht übernehmen darf. Andere Mitbewerber hatten bislang zumindest öffentlich noch kein Interesse bekundet. Edekas Rivale Rewe etwa hält die Standorte für überdimensioniert und unrentabel.

Von Edeka übernommen werden dürfen in Franken die Standorte in Kronach, Bamberg, Bayreuth und Aschaffenburg. In der Oberpfalz geben die Wettbewerbshüter für Neumarkt grünes Licht. Würzburg ist eine der sechs Filialen, die wohl über längere Zeit an Mitbewerber von Edeka vermietet werden müssen.