Geschäft ist insolvent

Schuhladen Görtz schließt zahlreiche Filialen und kündigt Mitarbeitern

Isabel Pogner

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

6.12.2022, 14:52 Uhr
Ab Februar gibt es weniger Schuhgeschäfte.

© Michael Gstettenbauer via www.imago-images.de, imago images/Michael Gstettenbauer Ab Februar gibt es weniger Schuhgeschäfte.

Die Schuhverkäufer Görtz haben bereits im September Insolvenz angemeldet. Am 1. Dezember hat das Hamburger Amtsgericht das Sanierungsverfahren gestartet. Jetzt soll der Schuhhändler eigenverantwortlich wieder auf die Beine kommen, erklärt die Ludwig Görtz GmbH in einer Pressemitteilung. Das heißt aber auch: Einige Läden werden geschlossen.

Die Standorte, die dauerhaft im Minus sind, macht das Unternehmen dicht. Um welche Standorte der 160 Filialen es sich dabei handelt, will die Firma nicht verraten. Ende Februar schließen dann die ersten Läden.

Als Grund für die finanziellen Engpässe nennt Görtz: "Weite Teile des Einzelhandels und der Schuheinzelhandelsbranche befinden sich derzeit in der Krise." Corona habe ein tiefes Loch geschlagen, die Folgen des Kriegs gegen die Ukraine hätten der Firma dann den Rest gegeben. Besonders die hohen Mieten seien ein Problem für das Unternehmen. Ein weiteres Problem seien "Mehrkosten, die Görtz in einem preissensiblen Markt nicht 1:1 an die Kundinnen und Kunden weitergeben kann und auch nicht weitergeben will."

Wichtigster Faktor bei der Entscheidung über die Schließungen seien die Gespräche mit den Vermietern gewesen, "bei denen es um signifikante Mietreduktionen geht", erklärt Görtz.

Görtz entlässt Schuhverkäufer

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betroffenen Standorte sieht es düster aus. Zwar habe die Geschäftsführung mit dem Betriebsrat einen Interessensausgleich und einen Sozialplan vereinbart, trotzdem hat das Unternehmen Ende November einige Kündigungen verschickt. "Das ist eine bittere Entscheidung für die Geschäftsführung, aber daran führte kein Weg vorbei", erklärt Görtz.

Die Gesellschaft hat ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Das bedeutet, dass das Management weiterhin die Entscheidungshoheit innehat. Die Geschäftsführung um den Chef Frank Revermann und den Finanzchef Tobias Volgmann (CFO) bleibt unter Aufsicht im Amt.