Investition in North Carolina

Siemens Energy holt sich ein Stück vom Energiewende-Kuchen in den USA

14.2.2024, 13:47 Uhr
Schutzhelme mit der Aufschrift "Siemens Energy" liegen in einer Halle auf einem Tisch.

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa Schutzhelme mit der Aufschrift "Siemens Energy" liegen in einer Halle auf einem Tisch.

Für Siemens Energy lag diese Entscheidung auf der Hand: Die Vereinigten Staaten von Amerika haben gerade generell einen hohen Bedarf an großen Transformatoren, derzeit werden aber nur etwa 20 Prozent durch inländische Produktion gedeckt, wobei die Lieferzeiten bis zu fünf Jahre betragen können. Transformatoren stellen das Bindeglied zwischen Stromerzeugung und Verteilung dar, sie wandeln Hochspannungsstrom in Niederspannung um.

"Speziell angefertigt und etwa so groß wie ein Schulbus, sind Transformatoren wesentliche Bestandteile jedes Netzausbaus", schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung, "sie ermöglichen die zuverlässige Übertragung von Strom über große Entfernungen und tragen zur Stabilisierung der Stromübertragung zwischen verschiedenen Regionen bei."

Energiewende in den USA in vollem Gange

Tim Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy, erläutert: „Die Energiewende in den USA ist in vollem Gange und in den nächsten zwei Jahren sind 3,9 Milliarden Dollar für den Ausbau und die Modernisierung des amerikanischen Stromnetzes zugesagt worden. Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien und des Netzausbaus können jedoch nur realisiert werden, wenn Transformatoren zur Verfügung stehen. Der US-Markt wird heute hauptsächlich von Amerika und Europa aus bedient, aber da die weltweite Nachfrage nach dieser wichtigen Technologie steigt, sehen wir deutliches Potenzial. Deshalb bauen wir unsere Präsenz in den USA aus und setzen dabei auf unseren langjährigen Standort in North Carolina, wo wir seit 1969 tätig sind."

In Charlotte (US-Bundesstat North Carolina) will Siemens Energy nach eigenem Bekunden in den USA einen wichtigen Beitrag für die Energiewende vor Ort leisten. Die Staaten haben das Ziel, ihre Emissionen bis zum Jahr 2030 um gut 50 Prozent zu senken (im Vergleich zum Jahr 2005). Die Dekarbonisierung des US-Stromnetzes ist somit in vollem Gange, kann jedoch nur bei ausreichender Verfügbarkeit von Transformatoren realistisch erreicht werden.

Etwa 600 neue Arbeitsplätze

Mit dem Bau der Fabrik in Charlotte werde noch in diesem Jahr begonnen; die ersten Transformatoren sollen Anfang 2026 hergestellt werden, heißt es. Verbunden mit dieser Investition sei die Schaffung von etwa 600 Arbeitsplätzen vor Ort, teilt der Konzern mit.

Siemens Energy beschäftigt weltweit rund 97.000 Mitarbeiter und gehört zu den führenden Unternehmen der Energietechnologie. Geschätzt ein Sechstel der weltweiten Stromerzeugung basiert nach Angaben des Konzerns auf Technologien von Siemens Energy.

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