Franken im Mittelfeld

Teils 30 Prozent mehr: Preisexplosion für Eigentumswohnungen

18.1.2022, 13:45 Uhr
Die Preise für Eigentumswohnungen kennen nur einen Weg: aufwärts.

© Andreas Arnold/dpa Die Preise für Eigentumswohnungen kennen nur einen Weg: aufwärts.

Untersucht wurden die Angebotspreise von Bestandswohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern in 78 deutschen Großstädten, darunter auch diese vier Städte in Franken: Nürnberg, Fürth, Erlangen und Würzburg. In 63 davon sind die Preise von 2020 auf 2021 nach Angaben von Immowelt um zehn Prozent oder mehr gestiegen. Mit den stärksten prozentualen Zuwächsen erfasst die Preisrallye am Wohnungsmarkt nun auch kleinere Städte, in denen Eigentumswohnungen bisher vergleichsweise bezahlbar waren.

Spitzenreiter bleibt München

Die teuerste Stadt Deutschlands bleibt der Pressemitteilung zufolge München: In der bayerischen Landeshauptstadt verteuerte sich der Quadratmeter nach einem Anstieg von zwölf Prozent auf 8.610 Euro. Es folgt Frankfurt am Main, wo Eigentumswohnungen im Median für 5.960 Euro pro Quadratmeter angeboten werden – das sind 17 Prozent mehr als 2020. In Hamburg machte das Preisniveau ebenfalls noch mal einen Satz: Der mittlere Preis für Eigentumswohnungen kletterte um 19 Prozent auf 5.700 Euro pro Quadratmeter.

Berlin bleibt für eine Hauptstadt im Vergleich eher günstig: 4.700 Euro werden in der Spree-Metropole im Median pro Quadratmeter verlangt. Das ist im Vergleich zum Jahr 2020 ein eher moderater Zuwachs von 6 Prozent.

Zuwächse in kleineren Städten

Die prozentual stärksten Preiszuwächse im vergangenen Jahr gibt es in Städten, die bis dato nicht unbedingt als Immobilienhotspots gelten, so die Experten von Immowelt. Im Osten stechen beispielswiese Erfurt, Rostock und Leipzig heraus. In Erfurt klettert der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen binnen eines Jahres um 31 Prozent auf 2.610 Euro, in Rostock um 23 Prozent auf 3.500 Euro. In Leipzig, der größten Stadt Sachsens, schlägt ein Zuwachs von 21 Prozent auf 2.610 Euro zu Buche.

Ein Blick auf die Region zeigt, dass die Preisanstiege im Mittelfeld liegen: In Nürnberg kletterten die Preise um 15 Prozent auf 3.920 Euro pro Quadratmeter, in Würzburg um 13 Prozent auf 3.800 Euro, in Fürth um elf Prozent auf 3.630 Euro und in Erlangen um sieben Prozent auf 4.140 Euro. Auch andere bayerische Städte wie Ingolstadt, Regensburg und Augsburg kamen bei den Verteuerungen auf zehn bis 15 Prozent - jedoch lagen die Ausgangspreise mit knapp unter 4000 Euro pro Quadratmeter schon deutlich über den Kaufpreisen in Ostdeutschland (Erfurt 2020: 2.000 Euro) oder Nordrhein-Westfalen (Dortmund 2020: 1.770 Euro), wo es ebenfalls zu stärkeren Preisanstiegen kam (24 bis 29 Prozent).

Diese Entwicklung dürfte vielfältige Gründe haben: Angesichts sehr hoher Preise in vielen Metropolen wenden Investoren ihren Blick nun auf Städte in der zweiten Reihe, die dank günstigerer Kaufpreise noch akzeptable Renditen versprechen, so die Pressemitteilung. Privatnutzer, die bereits mit dem Immobilienerwerb geliebäugelt haben, wollen angesichts des noch vergleichsweise günstigen Angebots möglichst schnell zuschlagen und feuern so die Nachfrage an. Zusätzlich hat laut Immowelt die Corona-Pandemie den Ruf von Immobilien als krisenfeste Anlagen weiter gestärkt. Allesamt Gründe, die Wohneigentum gefragt machen und so in der Folge die Preise anheizen.

Günstige Immobilien in strukturschwachen Gebieten

Die preiswertesten Städte der Immowelt-Untersuchung sind tendenziell strukturschwache Orte – allerdings gibt es auch dort zweistellige prozentuelle Preissprünge. In Chemnitz kletterte der mittlere Angebotspreis um 15 Prozent (1.260 Euro), in Gelsenkirchen um 17 Prozent (1.370 Euro) und in Bremerhaven um zwölf Prozent (1.400 Euro).

Verwandte Themen


4 Kommentare