Inflation in Deutschland

Teuer-Schock am Gemüseregal: So viel mehr kosten Möhren, Zwiebeln und Co. jetzt

29.4.2023, 13:43 Uhr
Möhren kosteten im April 2023 im Vergleich zum Vorjahr teilweise mehr als doppelt so viel.

© IMAGO/Martin Wagner Möhren kosteten im April 2023 im Vergleich zum Vorjahr teilweise mehr als doppelt so viel.

Die Inflation in Deutschland hat im zweiten Monat in Folge etwas an Tempo verloren. Mit 7,2 Prozent blieb die jährliche Teuerung aber auch im April auf vergleichsweise hohem Niveau, wie aus ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Von März bis April des laufenden Jahres stiegen die Verbraucherpreise nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Freitag um 0,4 Prozent.

Nahrungsmittel verteuerten sich nach den vorläufigen Berechnungen der Statistiker im April binnen Jahresfrist um 17,2 Prozent. Mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate haben sich Lebensmittel in Deutschland um mehr als 20 Prozent verteuert.

Gemüse deutlich teurer: Aktuelle Preise im Vergleich

Die stark steigenden Lebensmittelpreise sind seit langem einer der Treiber der Inflation. Wie stark einzelne Lebensmittel gestiegen sind, zeigt beispielsweise eine aktuelle Analyse der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) über die zuerst "Bild" berichtete.

Demnach geht die AMI im April 2023 von einem Kilopreis bei Möhren von 1,95 Euro aus. Das bedeutet eine Teuerung um 110 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwiebeln berechnet die AMI derzeit mit 2,05 Euro pro Kilo, was einen Preisanstieg um 80 Prozent bedeuten würde. 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sind es bei Paprika mit einem aktuellen Preis von 4,62 Euro das Kilo.

Bei Brokkoli mit einem Kilopreis von 2,57 Euro liegt der Anstieg im Vorjahresvergleich bei 9 Prozent. Einzig der Eisbergsalat ist nach Berechnungen der AMI deutlich günstiger als im April 2022. 1,10 Euro pro Stück werden aktuell angesetzt, das entspricht eine Senkung von 32 Prozent.

Ausblick: Wie entwickeln sich die Lebensmittelpreise?

"Wir gehen davon aus, dass Lebensmittelpreise noch mindestens ein weiteres Quartal hoch bleiben, bevor dann eine rasche Normalisierung einsetzt", sagt Andy Jobst, Inflationsexperte des Kreditversicherers Allianz Trade. Normalisierung bedeutet dabei nicht, dass die Preise danach wieder auf Vorjahresniveau sinken.

"Durchgesetzte Preiserhöhungen werden erfahrungsgemäß nur selten zurückgenommen", weiß auch Jobst, der eher mit einer Stagnation der Preise rechnet. "Für das nächste Jahr sind die Aussichten bei der Teuerung von Lebensmittel besser", sagt Jobst.