IHK-Umfrage

Trotz „Abwanderungstendenzen“: Mit der Konjunktur in Mittelfranken geht es aufwärts

15.5.2024, 11:00 Uhr
Die Stimmung im Nürnberger Haus der Wirtschaft ist gut. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) veröffentlicht ihren Konjunkturklima-Index.

© Marcus Bredt/Stadt Nürnberg/Martin Schutt, dpa Die Stimmung im Nürnberger Haus der Wirtschaft ist gut. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) veröffentlicht ihren Konjunkturklima-Index.

Die mittelfränkische Wirtschaft überwindet die leichte Flaute des Winterhalbjahres. Insgesamt hat sich die Geschäftslage der Unternehmen etwas verbessert und gibt der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg Anlass zu vorsichtigem Optimismus – trotz leicht rückläufiger Auftragslage. Das sind wesentliche Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken.

Der IHK-Konjunkturklima-Index macht im Frühjahr einen leichten Sprung nach oben auf 103,0 Punkte (7 Punkte mehr als zum Jahreswechsel). Die Sorge vor steigenden Energie- und Rohstoffpreisen hat insgesamt etwas abgenommen, aber dennoch äußern zahlreiche Unternehmen vor allem aus den energieintensiven Branchen Zweifel, ob sie hierzulande wettbewerbsfähig sind.

Die Sorgen der regionalen Wirtschaft

Wieder stärker in den Blick der Betriebe gerückt sind in den letzten Monaten die schwache Nachfrage vor allem im Inland, der Fachkräftemangel und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. "Ein Warnzeichen sind Abwanderungstendenzen, besonders in der Industrie. Das würde gerade unsere Industrieregion Mittelfranken hart treffen", so IHK-Präsident Armin Zitzmann.

Die aktuelle Lage wird von den Unternehmen wieder etwas besser beurteilt als zum Jahreswechsel, der Saldo aus "gut"- und "schlecht"-Urteilen ist unter dem Strich im positiven Bereich. Die Geschäftsaussichten für die kommenden Monate zeigen ebenfalls wieder nach oben, bleiben aber per Saldo noch negativ.

Auch die leicht zunehmende Investitionsbereitschaft zeigt, dass bei den Betrieben wieder etwas Zuversicht einkehrt, wenngleich es bei diesem Aspekt noch reichlich Luft nach oben gibt. Bei den Personalplanungen halten sich die Unternehmen dagegen nach wie vor zurück und zögern mit Neueinstellungen.

Unterschiedliche Stimmung in den einzelnen Wirtschaftssektoren

Die Entwicklung in den einzelnen Branchen der mittelfränkischen Wirtschaft zeigt unterschiedliche Tendenzen. Bei den verbrauchernahen und unternehmensbezogenen Dienstleistungen ist der Konjunkturklima-Index zwar leicht gesunken, sie sind aber im Vergleich zu den anderen Branchen weiterhin recht zufrieden und zuversichtlich. Deshalb ziehen sie den gesamten Index nach oben.

Industrie und Bauwirtschaft erholen sich immerhin geringfügig und der Handel sogar deutlich. Allerdings litten Bau und Handel in den letzten Jahren unter besonders starken Einbrüchen.

Ein Punkt zeigt aber, dass der Motor weiter stottert und von einer nachhaltigen Erholung keine Rede sein kann: Mit Ausnahme der Industrie ist der Index bei der aktuellen Geschäftslage in allen Branchen besser als der Saldo bei den Erwartungen für die nächsten Monate. So recht trauen die Unternehmen der Erholung also noch nicht. Das zeigt sich quer über alle Branchen dadurch, dass sie kaum Personal einstellen und teilweise sogar Stellen abbauen wollen.

Keine Kommentare