Hubschrauber und Flughelfer im Einsatz

Waldbrände in Bayern: So werden sie gelöscht

19.7.2022, 16:55 Uhr
Ein Löschhubschrauber tankt Wasser an einem See: Bayern setzt bei der Bekämpfung von Waldbränden nicht auf Löschflugzeuge sondern auf die Unterstützung durch Hubschrauber.

© Stephanie Pilick, dpa Ein Löschhubschrauber tankt Wasser an einem See: Bayern setzt bei der Bekämpfung von Waldbränden nicht auf Löschflugzeuge sondern auf die Unterstützung durch Hubschrauber.

In allen bayerischen Regierungsbezirken sind derzeit Flugzeuge und Hubschrauber unterwegs, um die Wälder von oben zu beobachten und mögliche Feuer zu entdecken. "Unsere Luftrettungsstaffel Bayern ist in Alarmbereitschaft, um Wald- und Wiesenbrände möglichst frühzeitig zu erkennen", teilt der für den Katastrophenschutz zuständige Minister Joachim Herrmann (CSU) aus Erlangen mit.

Exakte Versorgung mit Wasser

Für alle Regierungsbezirke in Bayern wurde eine verstärkte tägliche Luftbeobachtung angeordnet. Bayernweit stehen rund 300 ehrenamtliche Piloten mit mehr als 150 Flächenflugzeugen und fünf Hubschraubern zur Verfügung. "Damit können unsere rund 250 speziell ausgebildeten Luftbeobachter sehr effektiv und engmaschig die Lage aus der Luft überwachen", so Herrmann.

Im Brandfall ist schnelles Handeln gefordert: Über die Integrierten Leitstellen fordert der Luftbeobachter die Brandbekämpfungseinheiten an und unterstützt bei der Einsatzkoordinierung.

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen am Montag, 18. Juli, einen Waldbrand in der Nähe des unterfränkischen Mespelbrunn. Das Feuer war auf etwa 800 Quadratmetern ausgebrochen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen am Montag, 18. Juli, einen Waldbrand in der Nähe des unterfränkischen Mespelbrunn. Das Feuer war auf etwa 800 Quadratmetern ausgebrochen. © Ralf Hettler, dpa

Wie Herrmann deutlich machte, ist Bayern für die Bekämpfung von Waldbränden dank des flächendeckenden Netzes von örtlichen Feuerwehren mit rund 320.000 Kräften gut gerüstet. Neben Löschfahrzeugen könne die Brandbekämpfung auch aus der Luft erfolgen.

"Wir setzen auf Hubschrauber anstelle von Löschflugzeugen", erläuterte Herrmann. "Hubschrauber haben den Vorteil, dass sie Löschwasser sehr exakt ausbringen oder Bodenmannschaften punktgenau mit Löschwasser versorgen können."

Anders als Löschflugzeuge sind Hubschrauber auch in der Lage, Wasser aus vergleichsweise kleinen Gewässern aufzunehmen. Neben den Hubschraubern der Bayerischen Polizei kommen hierfür etwa auch Hubschrauber der Bundespolizei, der Bundeswehr und privater Anbieter in Betracht.

Für den Löscheinsatz per Hubschrauber stehen an 18 Standorten in Bayern jederzeit rund 50 staatlich beschaffte Löschwasser-Außenbehälter mit bis zu 5.000 Litern Fassungsvermögen bereit, die im Brandfall von Flughelfergruppen an einen Hubschrauber angehängt und am nächstgelegenen Gewässer befüllt werden können. Die Flughelfer wurden wie die Luftbeobachter an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg speziell für die herausfordernden Aufgaben ausgebildet.

39,6 Grad in Kitzingen

Nach langer Trockenheit und extrem hohen Temperaturen sind in den vergangenen Tagen die Feuerwehren in Franken bereits zu mehreren Bränden in Wäldern und auf Feldern ausgerückt. Mehrere Feuerwehrleute wurden verletzt. Kitzingen meldete am Mittwoch nach vorläufigen Zahlen 39,6 Grad und damit wieder einmal den höchsten Wert im Freistaat.