Zu Besuch beim Katerfrühstück

Wiedersehen auf der Bergkirchweih: Diese muntere Gruppe ist aus ganz Deutschland zum Berg angereist

Christian Bauriedel

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26.5.2024, 13:35 Uhr
Katerfrühstück im Hotel Central in Erlangen: Dorian Müller (Zweiter von links) wird bald heiraten. Seine Kumpels, die aus verschiedenen Städten in ganz Deutschland kommen, haben ihn mit einem Bergkerwa-Besuch überrascht.

© Christian Bauriedel Katerfrühstück im Hotel Central in Erlangen: Dorian Müller (Zweiter von links) wird bald heiraten. Seine Kumpels, die aus verschiedenen Städten in ganz Deutschland kommen, haben ihn mit einem Bergkerwa-Besuch überrascht.

Das war ein Bergkerwa-Samstag, den Dorian Müller wohl niemals vergessen wird. Der 35-Jährige aus Frankfurt wurde am Freitag von seinen Freunden mit einem Spontan-Trip nach Erlangen überrascht. Anlass: Im Juni wird er seine Verlobte Vanessa heiraten. Also stand ein Junggesellenabschied ins Haus. Ziel: Die Bergkirchweih.

Am Sonntagmorgen sitzt die Männerrunde im Speiseraum des Hotel Central in der Westlichen Stadtmauerstraße. Katerfrühstück ist angesagt. War spät offenbar. "Also ich hab’ mehrere Stempel", sagt Dorian, grinst und schaut auf sein Handgelenk, wo die Zeichen von Zirkel und Erlkönig von einer rauschenden Afterberg-Nacht zeugen.

Verstreut über ganz Deutschland

Es ist eine Runde, die einmal im Jahr zusammenkommt. Immer an einem anderen Ort treffen sich die Freunde, die sich größtenteils aus dem Studium kennen und mittlerweile verstreut sind über ganz Deutschland. Nach Erlangen sind sie aus Dresden, Frankfurt, Stuttgart, Chemnitz und auch aus der Schweiz angereist. Anlass, bei der munteren Truppe einmal nachzufragen, wie sie den Berg so finden.

Dorian kennt die Bergkerwa, war schon ein paar Mal dort, weil ein Freund von ihm in Nürnberg arbeitete. "Für mich war es Neuland", sagt Tom Hößler. "Es war krass zu sehen, was sich alles zum Berg durch die Stadt quält", sagt Steffen Beikler. "Die Frage ist, ob das als echter Berg zählt oder eher als Hügel", sagt Tom und lacht. Er kommt aus dem Erzgebirge. "Da gibt es nur ein Feuerwehrfest", sagt er lachend.

Was alle am Berg wundert, sei wie friedlich es angesichts der Menschenmenge zugeht. "Das ist alles gesittet. Von einer Schlägerei oder ähnlichem hab’ ich nichts mitgekriegt", sagt Sebastian Kramer.

"Es ist nicht sehr weitläufig für die Menge an Leuten", sagt Dorian über das Berg-Gelände. Man müsse sich schon ordentlich durchquetschen. Vor allem, wenn man wie die Gruppe am Abend gegen 19 Uhr loszieht und auf dem Weg nach oben die Hölle los ist. Die Gruppe scherzt, man könnte ja über eine Seilbahn oder Rutschen nachdenken, um die Besucherströme zu leiten.

"Mir sind es zu viele Leute", sagt einer seiner Kumpels. Es gehe ihm einfach auf die Nerven, dass er nicht das Tempo laufen kann, dass er möchte. Er werde wohl nicht mehr auf den Berg kommen.

Die anderen in der Runde wirken jedoch begeistert von der einzigartigen Berg-Stimmung. Jetzt trinken sie noch einen Kaffee und dann trennen sie sich wieder. Jeder fährt zurück in seine Stadt, bis zum nächsten Jahr. Wo sie sich dann auch treffen werden.

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