Lebensmittel-Check

Zimt - feine Zutat aus der Baumrinde

4.1.2022, 08:51 Uhr
Zimt verfeinert den Geschmack im Weihnachtsgebäck. Für viele gehört das Gewürz in der kalten Jahreszeit unbedingt dazu. Doch auch in herzhaften Gerichten, wie hier in einem algerischen Eintopf, oder auf dem Milchschaum im Kaffee macht es sich gut.

© imago images/imagebroker Zimt verfeinert den Geschmack im Weihnachtsgebäck. Für viele gehört das Gewürz in der kalten Jahreszeit unbedingt dazu. Doch auch in herzhaften Gerichten, wie hier in einem algerischen Eintopf, oder auf dem Milchschaum im Kaffee macht es sich gut.

Dieses Gewürz steht für die Weihnachtszeit, wie kaum ein anderes. Zimt gibt es in Stangen oder Pulverform zu kaufen. Es wird aus der Rinde der immergrünen Zimtbäume gewonnen. Und: Es macht sich nicht nur in der Weihnachtszeit gut.

Vielseitigkeit

Ob in Gebäck und Süßspeisen, in Form einer Prise auf dem Milchschaum des Kaffees, im selbstgemachten Punsch oder aber in herzhaften Gerichten: Mit Zimt lässt sich vieles anstellen. Die zwei verbreitetsten und wirtschaftlich bedeutendsten Zimtsorten sind Cassia und Ceylon. Der echte Zimtbaum, von dem der teurere Ceylon-Zimt stammt, ist in Sri Lanka heimisch, Cassia-Zimt hingegen kommt aus China. Unterschiede erkennen Feinschmecker im Geschmack: "Der Ceylon-Zimt schmeckt etwas feiner", weiß Daniela Krehl, Ernährungsberaterin bei der Verbraucherzentrale Bayern.

Die Zimtsorte lässt sich anhand der Stangen erkennen: "Beim Ceylon-Zimt werden mehrere dünne Rinden zusammengerollt, der Cassia-Zimt besteht aus einer einzigen, dickeren, gerollten Rindenschicht."

Bei Pulver gilt: "Da lässt sich der Unterschied nicht feststellen. Weil aber Ceylon-Zimt deutlich teurer ist, kennzeichnen die Hersteller ihn meist auch als solchen auf der Verpackung. Bei günstigem Zimt aus dem Discounter handelt es sich in den meisten Fällen um Cassia-Zimt."

Gesundheitscheck

So gut Zimt auch in Plätzchen, Kaffee & Co. schmecken kann, das Gewürz hat auch eine Schattenseite. Schuld daran ist Cumarin, das darin steckt. Interessant ist die Unterscheidung vor allem hinsichtlich des unterschiedlichen Gehalts dieses bestimmten Inhaltsstoffes, dem Cumarin. "Der natürliche Aromastoff kann in höheren Dosen leberschädigend sein und hat in Tierversuchen auf längere Zeit auch krebsauslösend gewirkt", erklärt die Expertin Daniela Krehl.

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat deshalb folgende Obergrenze für die Aufnahme von Cumarin festgelegt: Die Menge von 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht und Tag kann ein Leben lang aufgenommen werden, ohne dass ein gesundheitliches Risiko zu erwarten ist. Bei einem 60 Kilogramm schweren Menschen wären das also 6 Milligramm Cumarin oder rund zwei Gramm Zimt. Das entspricht ungefähr einem abgestrichenen Teelöffel Zimt – oder etwa 24 kleinen Zimtsternen pro Tag.

Bei einer kurzzeitigen Überschreitung des Werts ist aber keine Gefährdung der Gesundheit zu befürchten. Daniela Krehl rät: "Zimt sollte man in Maßen genießen. Wer regelmäßig gerne mit Zimt würzt, ist mit Ceylon-Zimt besser beraten." Denn: "Bei Ceylon-Zimt ist der Cumarin-Gehalt von Natur aus deutlich niedriger als beim Cassia-Zimt."

Ausnahmen sowie strengere Grenzwerte gelten vor allem für Schwangere und Kinder, auch hier sollte lieber der cumarinarme Ceylon-Zimt verwendet werden. Die Lebensmittelindustrie achtet aber darauf, dass besonders das Weihnachtsgebäck bestimmte Grenzwerte nicht überschreitet, sagt die Expertin von der Verbraucherzentrale.

Zimt hat aber auch positive Eigenschaften. Seine ätherischen Öle sollen einen gereizten Magen besänftigen können und wohltuend auf die Verdauung wirken. Häufig ist auch von einer blutzuckersenkenden Wirkung von Zimt die Rede, weswegen er auch in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet wird. "Dies ist aber noch nicht ausreichend belegt", erklärt Krehl. "Daher raten wir von der Einnahme von Zimtkapseln eher ab. Gerade, weil dann schnell auch der Cumarin-Gehalt überschritten wird und die mögliche positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel damit wieder relativiert wird."

Für figurbewusste Verbraucherinnen und Verbraucher hat die Ernährungsberaterin noch einen Tipp: "Wenn man statt Zucker Zimt in den Kakao gibt, gibt das auch einen leicht süßlichen Geschmack und es lässt sich – gerade jetzt in der Weihnachtszeit – etwas Zucker sparen."

Umweltbilanz

In Deutschland wachsen keine Zimtbäume, also kommt man um den Import des Gewürzes nicht herum. Dadurch rutscht Zimt auf der Skala der Umweltbilanz einige Stufen herunter. Aber: Zimt als Gewürz kommt eher sparsam zum Einsatz und wird nicht in rauen Mengen verwendet, deswegen bewegt sich seine Umweltbilanz sich in einem mittleren Bereich", sagt Daniela Krehl.

"Die eigene CO2-Bilanz verhagelt der Kauf des Gewürzes nicht." Um Zimt so lange wie möglich haltbar zu machen, empfiehlt die Ernährungsexpertin eine luftdichtverschlossene und trockene Lagerung: "Denn die ätherischen Öle, die das Wesentliche des Geschmacks ausmachen, verflüchtigen sich sonst schnell."


Masala Chai bezeichnet in ganz Südasien ein Getränk aus Schwarztee, Milch, Zucker und einer Gewürzmischung.

Masala Chai bezeichnet in ganz Südasien ein Getränk aus Schwarztee, Milch, Zucker und einer Gewürzmischung. © Pixabay

Für den Masala-Chai-Tee benötigt man 6 Tassen Wasser, 4 Tassen Milch, 6 grüne Kardamom-Kapseln, 4 Nelken, 1 EL Fenchelsamen, 1 TL Anis, 1/2 TL frischen, gehackten Ingwer, 4 EL schwarzer Tee und 6 EL Honig.

Alle Zutaten außer Milch und schwarzem Tee zum Kochen bringen und dann 15 Minuten köcheln lassen. Dabei nach etwa 10 Minuten die Milch hinzufügen.

Den Schwarztee hineinmischen, aufkochen und 3-5 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb abgießen und ganz nach Geschmack nachsüßen.

Mehr Informationen in unserer Rubrik Essen und Trinken!

Verwandte Themen


Keine Kommentare