Neues aus den Museen

Museum für Kommunikation schickt Postkutsche auf Fahrten ins Nürnberger Umland

15.4.2024, 07:56 Uhr
Reisen wie im 19. Jahrhundert: Die Museumspostkutsche vor dem Tor zum Irrhain.

© Berny Meyer Reisen wie im 19. Jahrhundert: Die Museumspostkutsche vor dem Tor zum Irrhain.

Wer kennt zum Beispiel den Irrhain? Ein verwunschener Wald mit einem vielfältigen Bestand an Bäumen – die ältesten sind mehr als 350 Jahre alt. Mittendrin befinden sich Gedenksteine, Obelisken, Tafeln, eine Hütte. Seit 1674 treffen sich hier die Mitglieder des 32 Jahre zuvor gegründeten Pegnesischen Blumenordens, seit 1681 ist ihnen der Hain „auf ewige Zeiten geliehen“.

Die Pegnesen bilden bis heute die älteste noch erhaltene Sprachgesellschaft Deutschlands, mittlerweile als e.V.. Die Mitglieder pflegen das Biotop, das als Sinnbild für die Irrwege des Lebens entstand, und kümmern sich immer noch um die deutsche Sprache und Dichtkunst. Keine Straße führt zu dem eigenwilligen Ort zwischen Kraftshof und Neunhof, aber die Postkutsche findet über die Felder den Weg dorthin.

Postkutschenfahrten gibt es nicht nur während des Christkindlesmarktes.

Postkutschenfahrten gibt es nicht nur während des Christkindlesmarktes. © Berny Meyer

Am Irrhain legt die Postkutsche auf zwei der vier Routen durchs Knoblauchsland einen Halt ein. Unterschiedliche Schwerpunkte machen jede Fahrt zu einer einzigartigen Entdeckungsreise, egal ob als Halbtagesausflug von fast vier Stunden oder als Schnuppertour mit zwei Stunden Dauer. Der Klassiker ist die „Fröhliche Landpartie nach Neunhof!“. Sie zeigt eindrucksvoll die lange und vielfältige Geschichte des östlichen Knoblauchslandes zwischen Almoshof, Kraftshof und Neunhof.

Gen Westen geht es auf der „Vergnüglichen Landpartie nach Poppenreuth!“. Diese führt über Buch nach Poppenreuth zur ältesten Kirche des Knoblauchslandes und erlaubt weite Blicke auf die Nürnberger Burg, den Fernmelde- und Quelleturm. Den Routenplan ergänzen die Schnuppertouren „Auf ins Knoblauchsland! Vorbei an Feldern, Gärten und Gewächshäusern“ und „Raus aufs Land! Zu Patriziern und Poeten“ – bei der einen steht die Natur im Fokus, bei der anderen die Kultur. Eine versierte Reisebegleiterin des Museums ist bei allen Fahrten dabei und erläutert unterwegs Wissenswertes.

Zu den Stopps an ausgewählten Sehenswürdigkeiten gesellt sich die Erfahrung des Reisens im gemächlichen Museums-postkutschentempo. Zwei stattliche Rheinisch-Deutsche Kaltblüter, jeweils gut 900 Kilo schwer, ziehen das gelb-schwarze Gefährt, das im Besitz des Museums für
Kommunikation ist. Die Tiere mit der üppigen hellen Mähne werden wegen ihrer enormen Kraft als Rücke- oder Zugpferde eingesetzt. Die Wetzendorfer Familie Lehneis stellt Pferde sowie Postillion und Kondukteur auf dem Kutschbock – und das schon seit über 30 Jahren ­­– zunächst bei Rundfahrten auf dem Christkindlesmarkt und seit mittlerweile über zehn Jahren bei den längeren Sommertouren durchs Knoblauchsland oder den Stadtrundfahrten in Fürth.

Details und Fahrplan 2024 gibt es unter www.mfk-nuernberg.de/postkutsche.

https://mfk-nuernberg.de

Reisebegleiterin Luna Mittig freut sich immer auf diesen Ort.

Reisebegleiterin Luna Mittig freut sich immer auf diesen Ort. © Berny Meyer

Dieser Text ist in der Museumszeitung erschienen, einer Kooperation zwischen dem Verlag Nürnberger Presse und den Museen.

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