Für Mittelklasse-Autos

Sommerreifen 2023 im Test: Große Unterschiede nur beim Preis

24.3.2023, 15:32 Uhr
Sommerreifen im Test: Eine zentrale Disziplin ist das Fahr- und Bremsverhalten auf Nässe.

© ACE/Konstantin Tschovikov Sommerreifen im Test: Eine zentrale Disziplin ist das Fahr- und Bremsverhalten auf Nässe.

Autos leben zunehmend auf großem Fuß. Während ein Mini des Jahres 1963 noch auf winzigen 10-Zoll-Rädern vorfuhr und sich selbst der Golf I anno 1974 mit 13-Zöllern beschied, sieht es heutzutage so aus, dass zumindest in der Mittelklasse 18 Zoll der eher untere Standard ist.

Vor allem breit ist gewünscht, für viele sei das „Herzenssache“, wie es beim Auto Club Europa (ACE) heißt. Dabei ist die Entscheidung zwischen breit und schmal beziehungsweise groß und klein nicht nur eine Frage der Optik. Für kleinere Reifen sprechen neben dem zumeist günstigeren Preis der geringere Rollwiderstand und die weniger ausgeprägte Aquaplaning-Anfälligkeit, Breitreifen hingegen punkten laut ACE gerade auf trockener Fahrbahn mit kürzeren Bremswegen, besserer Bodenhaftung und damit mehr Fahrstabilität.

Zusammen mit der Sachverständigenorganisation GTÜ und dem Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreich (ARBÖ) hat der ACE jetzt zehn Sommerreifen der breiten Dimension 245/45 R18 für Mittelklassefahrzeuge getestet. Alle Probanden entstammten dem sogenannten Premium- und Qualitybereich, Billigprodukte waren also nicht darunter.

Keine Ausreißer

Entsprechend positiv fiel das Ergebnis aus. Große Leistungsunterschiede ergaben sich nicht, die überwiegende Mehrzahl der Prüflinge schlug sich sogar ausnehmend gut: Acht Mal vergaben die Tester das Prädikat „sehr empfehlenswert“, zwei Mal lautete das Urteil „empfehlenswert“. Ausreißer von schlechter Qualität mussten nicht konstatiert werden.

Eher schon gab es Preisunterschiede festzustellen, beim Kauf lässt es sich also sparen, denn für ein „sehr empfehlenswertes“ Produkt kann man viel, aber auch eine gute Ecke weniger an Geld ausgeben.

Die Testergebnisse im Überblick.

Die Testergebnisse im Überblick. © ACE

Als Gesamtsieger kristallisierte sich der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 heraus, für den das Testteam - über das Portal check24 - einen Preis von 540 Euro pro Satz ermittelt hatte. Den zweiten Platz belegte der Continental Premium Contact 7 (560 Euro), den dritten der mit 652 Euro teuerste Prüfling Michelin Pilot Sport 5. Doch auch für den Sechstplatzierten Maxxis Victra Sport 5 (380 Euro) hatten die Tester noch ein „sehr empfehlenswert“ übrig. Bei den beiden mit „empfehlenswert“ bewerteten Kandidaten handelte es sich um Falken Azensis FK520 (452 Euro) und Nexen N’Fera Sport (364 Euro).

„Bei Nässe trennt sich die Spreu vom Weizen“, stellen die ACE-Experten ganz allgemein fest. Besonders die Aquaplaning-Gefahr ist bei breiteren Reifen ausgeprägter als bei schmalen, weil das Wasser schlichtweg mehr Angriffsfläche findet. Die beste Performance beim Geradeauslauf boten die Reifen von Kumho (Ecsta PS71), Continental und Michelin, die Anforderungen der Disziplin „Aquaplaning quer“ absolvierte der Michelin-Pneu am besten, dicht gefolgt vom Kumho. Den Gesamtsieg „Sicherheit nass“ holte sich der Continental Premium Contact, nur einen Punkt dahinter blieben die Reifen von Goodyear und Michelin.

Besser erst einfahren

Im Unterschied zu Winterreifen fällt bei Sommerreifen die Gummimischung deutlich höher aus, damit auf Teer und Asphalt ein möglichst guter Grip gegeben ist. Zudem verfügen die Pneus für die warme Jahreszeit über breitere Rillen, um Wasser auf der Fahrbahn optimal zur Seite leiten zu können. Das soll einem „Aufschwimmen“ entgegenwirken. Experten raten dazu, Neureifen zunächst einmal zwei- bis dreihundert Kilometer weit bei höchstens mittlerer Geschwindigkeit „einzufahren“, um die Lauffläche anzurauen und so Grip aufzubauen.

Keine Kommentare