Rabattaktionen aufgelegt

VW und Dacia verbilligen ihre Elektroautos

Ursula Ellmer

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9.1.2024, 15:31 Uhr
Auch der VW ID.4 wird mit einer Aktionsprämie bedacht.

© Hersteller Auch der VW ID.4 wird mit einer Aktionsprämie bedacht.

Das Ende kam plötzlich und unerwartet. Praktisch über Nacht hatte die Bundesregierung die Förderung von Elektroautos gestrichen: Seit dem 17. Dezember können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) keine Anträge auf den Umweltbonus mehr gestellt werden.

Einspringen für den Staat

Die meisten Automobilhersteller haben ihre aufgebrachte Kundschaft indes schnell mit der Ankündigung beruhigt, für den Staat einzuspringen und die Fördergelder aus eigener Kasse weiter zu zahlen (eine Übersicht finden Sie hier). Auch VW hat so gehandelt: Privatkunden in Deutschland, die bereits vor dem 15. Dezember 2023 ein förderfähiges Fahrzeug aus der vollelektrischen ID-Familie bestellt hatten, wurde neben dem Herstelleranteil auch der staatliche Beitrag des Umweltbonus zugesagt.

Befristet bis Ende März - vorerst

Jetzt legt die Marke mit einer Rabattaktion für private Einzelkunden nach. Sie ist vorerst bis Ende März 2024 befristet und begünstigt im Unterschied zur ursprünglichen Regelung auch jene ID-Modelle, die erst aktuell konfiguriert oder aus einem kurzfristig verfügbaren Angebotspool ausgewählt werden.

Die Umweltprämie von VW setzt sich aus einer Aktionsprämie und einem E-Mobilitäts-Bonus zusammen.

Die Umweltprämie von VW setzt sich aus einer Aktionsprämie und einem E-Mobilitäts-Bonus zusammen. © Volkswagen-Kundenseite

Die sogenannte Volkswagen-Umweltprämie setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen – einer Aktionsprämie einerseits und einem E-Mobilitäts-Bonus andererseits. Die Aktionsprämie wird für jedes ID-Modell gezahlt – für den ID.3 also ebenso wie für den ID.4, den ID.5 oder den neuen ID.7. Allerdings variiert sie in der Höhe (siehe auch Tabelle). Am wenigsten gibt es für den ID.7 (4760 Euro), am meisten für ID.4 und ID.5 (jeweils 5950 Euro).

Mobilitätsbonus nicht für alle

Der E-Mobilitätsbonus wiederum beträgt pauschal 1785 Euro, bleibt aber dem ID.3, dem ID.4/ID.4 GTX und dem ID.5 vorbehalten. ID.5 GTX sowie ID.7 Pro gehen hingegen leer aus. Das liegt daran, dass sie 2024 eigentlich gar nicht mehr förderfähig gewesen wären, weil ihr Netto-Basislistenpreis 45.000 Euro überschreitet.

Rabattiert ist der laut Liste mindestens 39.995 Euro teure ID.3 nunmehr ab 32.975 Euro zu haben. Der ID.4 (ab 40.335 Euro) vergünstigt sich auf 32.600 Euro, der ID.5 (ab 48.970 Euro) auf 41.235 Euro und der ID.7 (ab 56.995 Euro) auf 52.235 Euro.

Dacia Spring: Günstiger kommt der E-Mobilist kaum an einen neuen Stromer.

Dacia Spring: Günstiger kommt der E-Mobilist kaum an einen neuen Stromer. © Hersteller

Als derzeit günstigstes Elektroauto auf dem deutschen Markt gilt der Dacia Spring. Für die einfachste Version des 3,73 Meter kurzen, viersitzigen Micro-SUVs werden 22.750 Euro aufgerufen. Diesen Preis vermindert Dacia nun um weitere 10.000 Euro auf 12.750 Euro. Das Elektrobonus-Angebot gilt für alle bei teilnehmenden Händlern verfügbaren Fahrzeuge, die Zulassung muss bis zum 31. März erfolgen. Noch 2024 wird Dacia dem Spring übrigens ein Facelift angedeihen lassen.

Nicht ganz uneigennützig

Wenn Automobilhersteller sich großzügig zeigen und den Umweltbonus (in unterschiedlicher Höhe) weiter zahlen, dann geschieht dies nicht uneigennützig. Sie haben viel investiert in die Elektromobilität und müssen ihre Stromer nun unters Volk bringen. Denn verfehlen die Autobauer ihre CO2-Ziele, drohen hohe Strafzahlungen an die EU.

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