Geparda VW Up L5e

VW Up als Dreirad: Nicht schön – aber fahrbar ab 16!

Ulla Ellmer

Auto & Mobilität

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5.4.2024, 20:12 Uhr
Gut getrickst: Eigentlich ist der Geparda gar kein Dreirad. Stattdessen wurden die beiden hinteren Räder sehr nah nebeneinander gestellt.

© Geparda Gut getrickst: Eigentlich ist der Geparda gar kein Dreirad. Stattdessen wurden die beiden hinteren Räder sehr nah nebeneinander gestellt.

Wer schon im Teenager-Alter ans Lenkrad will, hat dazu durchaus Möglichkeiten. Im Sortiment des Stellantis-Konzerns gibt es beispielsweise das baugleiche Trio Opel Rocks Electric, Citroën Ami und Fiat Topolino – drei vollelektrische Mini-Mobile, die als Leichtfahrzeuge der Klasse L6e eingestuft sind. Um sie pilotieren zu dürfen, reicht der Mopedführerschein AM aus, den man bereits mit 15 Jahren erwerben kann.

Lieber Vespa als Leichtfahrzeug?

So cool, wie etwa von Opel zunächst erhofft, scheint das Jungvolk die zweisitzigen Wägelchen allerdings nicht zu finden. Nicht immer zur Freude der an sich spendierfreudigen Eltern ziehen es viele vor, sich lieber doch hinter den Lenker einer Vespa zu setzen. Die setzt ihren Fahrer beziehungsweise ihre Fahrerin zwar Wind und Wetter aus und hat auch keine Knautschzone, sieht aber ungleich schicker aus. Steuer einer schicken Vespa Wind und Wetter sowie dem risikobehafteten, da knautschzonenfreien Fahren auszusetzen.

Geparda VW Up: Sieht eigentümlich aus, erfüllt aber so die Bedingungen, um als Leichtfahrzeug der Klasse L5e eingestuft zu werden.

Geparda VW Up: Sieht eigentümlich aus, erfüllt aber so die Bedingungen, um als Leichtfahrzeug der Klasse L5e eingestuft zu werden. © Geparda

Und dann wäre da noch ein ziemlich eigentümlich aussehender und scheinbar dreirädriger Fiat 500, den man verhältnismäßig häufig über die Straßen kurven sieht: Das ist der Ellenator, eine zum Leichtfahrzeug L5e umgemodelte Version des charmanten Italo-Minis.

Ganz ähnlich verfährt nun das Bad Homburger Start-up Geparda mit dem VW Up. Aber warum der skurrile Look? Die Antwort liegt in den Anforderungen begründet, die ein Fahrzeug erfüllen muss, damit es nach L5e klassifiziert wird. Nicht mehr als drei Räder dürfen es demnach sein. Doch es gibt einen Trick: Die beiden hinteren Reifen werden so nahe nebeneinander verbaut, dass man es quasi mit einer Zwillingsbereifung zu tun hat.

L5e-Mobile erlauben das Autofahren ab 16 Jahren, denn es genügt der A1-Führerschein, den der Volksmund auch „125er-Schein“ nennt. Um sich entsprechend zu qualifizieren, muss der Up aber noch anderes mit sich machen lassen: Sein Einliter-Dreizylinder-Benziner wird auf die Magerkost von 20 PS gedrosselt. Zudem gilt es eine Gewichtsobergrenze von 1000 Kilogramm einzuhalten. Das ist auch der Grund, warum der vollelektrische e-Up nicht zum Geparda werden kann – sein Akku macht ihn schlicht zu schwer.

Nun hat VW die Produktion des Up schon Ende 2023 eingestellt. Geparda kauft deshalb gebrauchte Exemplare, um sie dann umzubauen. Erste Fahrzeuge, so heißt es, seien bereits ausgeliefert worden.

Mit Klimaanlage und Sicherheitssystemen

Das ist zwar nicht gerade wenig. Doch im Vergleich zu Opel Rocks Electric, Citroën Ami und Fiat Topolino stellt der Geparda ein vollwertiges Auto mit vier Sitzplätzen und Klimaanlage dar. Neben dem Fünfganggetriebe bleiben auch Sicherheitssysteme wie ESP, ABS und Airbags erhalten. Und weil die Höchstgeschwindigkeit bei 110 km/h liegt, wird dem Up-Umbau auch die Autobahn nicht verwehrt.

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